«Oeconomia» legt episodisch die Spielregeln des Kapitalismus offen: ein Aufklärungsfilm über den Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum, Verschuldung und Vermögenskonzentration.
Unser Wirtschaftssystem hat sich für die Augen des Normalbürgers zunehmend unsichtbar gemacht und entzieht sich in grossen Teilen dem Verstehen. Erkennbar ist derzeit nurmehr eine Art Nullsummenspiel, das uns in die Logik einer sich stets fortsetzenden Kapitalvermehrung einzuspannen scheint – ein Spiel, das bis zur totalen Erschöpfung gespielt wird und vielleicht kurz vor seinem Ende steht. Jenseits der distanzierten Formeln der Finanzberichterstattung, die den Fokus nicht auf ein Verstehen des grossen Ganzen setzen, macht sich Dokumentarfilmerin Carmen Losmann mit so viel Scharf- wie Eigensinn daran, den Kapitalismus der Gegenwart in seiner Struktur zu durchleuchten.
Mit «Oeconomia» unternimmt Carmen Losmann eine Reise in das strategische Zentrum neoliberaler Politik. Ein ehrgeiziges und schwieriges Unterfangen, denn viele Insider des Banken- und Finanzsektors reden lieber nicht vor einer Kamera – und denen, die sich darauf einlassen, fehlen mehr als einmal die Worte. So transparent die Architektur von Banken und Geldinstituten sich gibt, so schnell verschliessen sich die Türen für die recherchierende Regisseurin. Sie macht aus der Not eine Tugend, indem sie unter anderem Telefonprotokolle und computergenerierte Bilder einsetzt, damit das Abstrakte und schwer Verständliche anschaulicher wird.
Da der Film auf Odysee manchmal leider in der Qualität/Streaming ruckler aufweist, die das schauen mühsam gestaltet, habe ich zusätzlich den Film auf Rumble gefunden und eingebunden: