Was so ein Sachverständigenrat von sich gibt… – geht ja mal überhaupt nicht und passt so gar nicht in die politische Agenda. Wo kämen wir den auch hin, wenn man nach Evidenz und medizinischem Sachverstand handeln würde?
Partizipation beinhaltet auch, Kritik und Skepsis ernst zu nehmen und sich aktiv damit auseinanderzusetzen. Abweichende Meinungen wurden in der Corona-Pandemie oft vorschnell verurteilt. Wer alternative Lösungsvorschläge und Denkansätze vorschlug, wurde nicht selten ohne ausreichenden Diskurs ins Abseits gestellt. Dabei ist eine erfolgreiche Pandemiebewältigung ohne den offenen Umgang mit Meinungsverschiedenheiten langfristig nur schwer denkbar. Begreift man Kontroversen in der Krisensituation nicht als Hindernis, sondern als Chance, trägt dies zur konstruktiven, respektvollen und im demokratischen System unumgänglichen Debatte bei. Zusammenfassend kann Risikokommunikation in Krisenzeiten deutlich mehr leisten, wenn ein offener Dialog und Umgang mit Kontroversen endlich als integraler Bestandteil der Kommunikationsstrategien begriffen wird. Ohne diese Offenheit wird die zukünftige Pandemiebewältigung nur schwer realisierbar sein.