In einem flüssigen, gut lesbaren Stil widerlegt Roland Baader in seinem Hauptwerk 2002 umfassend und grundlegend alle Spielarten des aktuellen Sozialismus und Kollektivismus. Mehr noch: Er weist auch die Wurzeln des um sich greifenden Antiliberalismus in der deutschen Ideologie seit der Aulärung nach: Nationalismus und «Konservative Revolution» sind den linken Revolutionsmythen näher, als die jeweiligen politischen Kontrahenten zugeben wollen. Baader fragte, welche Motive einen Grossteil der Intellektuellen dazu bewegen, vorzugsweise den falschen Ideen anzuhängen.
Vor über zwanzig Jahren erschienen, besticht das Werk durch historische Faktizität und eine scharfe Analyse grundlegender Verhaltensmuster, sowohl des Individuums als auch der Massen. Das Buch zeigt eindrucksvoll auf, dass der historische Kontext sich zwar laufend ändert, sich das Verhalten vieler Intellektueller aber wie ein unheilvoller roter Faden durch die Geschichte zieht. Oft genug haben diese die grausigsten geschichtlichen Entwicklungen angestossen, befeuert und oftmals katastrophal ins Groteske übersteigert. Interessant auch zu beobachten, wie sie sich – arrogant aufgeblasen und eloquent agitierend, sich selbst-legitimierend, ja sich selbst prostituierend – immer als pseudoelitäre Kaste wohl bestallt in der Gesellschaft zu etablieren wussten.
Das Buch weist in der Konsequenz der herausgearbeiteten Analysen über das Jahr 2000 hinaus in die aktuelle Gegenwart der rein ideologiegetriebenen, kompetenz- und qualifikationsbefreiten Bundestags- und Talkshowschwätzer, die zwar den Marsch durch die Institutionen erfolgreich absolviert haben, von denen aber eine Lösung der anstehenden Probleme nicht mal im Ansatz erwartet werden kann. Was sind die wahren Gründe für die scheinbar unbegreifliche Tatsache, dass alle totalitären Menschheitskatastrophen letztlich Kopfgeburten von Intellektuellen waren? Und warum sind die geistigen Eliten immer wieder von Ideologien fasziniert, welche Gesellschaft, Wohlstand, Freiheit und Moral zerstören? Michael von Prollius› aktuelles Geleitwort zeigt auf, dass und wie wir heute von den damaligen Gedanken Gebrauch machen können.