Raphael Herrmann erläutert den Titel seines neuen Buches und zeigt einige Beispiele für psychogene motorische Störungen, welche sich durch mentale Ansteckung verbreiten. Im März 2020 nannte Raphael die sich entwickelnde Corona-Saga eine «epidemische Massenhysterie». Diesem Ansatz folgend gibt das Buch einen ausführlichen Überblick über historische Massenphänomene, wobei besonders der Aspekt psychogener Erkrankungen im Mittelpunkt steht.
Auf der Suche nach den emotionalen Ursachen psychogener Leiden stossen wir auf die dunkle Emotion des Ekels, deren Einfluss wir im Alltag kaum gewahr werden. Doch sie hegt tatsächlich Verbindungen zu vielen unserer Ansichten und Verhaltensweisen – Hygienevorstellungen, Infektions- und Kontaminationsängste, moralische Urteile, zwischenmenschliche Zu- und Abneigungen, um nur einige zu nennen. Ja Ekel kann letztlich als die Emotion verstanden werden, die den Menschen und seine Kultur prägt wie keine andere.
Bewaffnet mit dem Wissen um Massenphänomene und Ekel wird es möglich, die Corona-Saga, wie auch die Spanische Grippe und das Dritte Reich (und viele weitere Ereignisse, die im Buch leider keinen Platz finden, wie z.B. die Klimahysterie) aus einem einzigartigen Blickwinkel tiefgehend zu analysieren und ganz neue Einsichten zu gewinnen. Darüber hinaus erahnt man eine vernichtende Kritik der westlichen Medizin wie auch ein gänzlich verändertes Bild des Menschen und seiner Gesundheit.
Long Covid, Chronische Erschöpfung und viele weitere «Modesyndrome» können verstanden werden als chronische psychogene Erkrankungen aufgrund von emotionalem Dauerstress.