Seit der Ankündigung des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz, im November nach China zu reisen, gibt es in der öffentlichen Meinung in Deutschland und allgemein im Westen Diskussionen über diese Pläne. Sollte der Besuch stattfinden, wäre Scholz der erste Regierungschef oder Staatsoberhaupt eines EU-Landes, das China seit mehr als drei Jahren besucht. In einem Interview mit deutschen Medien sagte Scholz, dass die Reise nach Beijing für ihn sehr wichtig sei. Kommunistische Langzeitstrategie Chinas: Mit Cosco die Welt erobern. Cosco ist ein wichtiger Player in der internationalen Seefahrt – aber das ist längst nicht alles: Die chinesische Reederei, die sich in Hamburg einkaufen darf, hat auch enge Verbindungen zu Partei und Militär.
Der Konzern pflege enge Beziehungen zur chinesischen Verteidigungsindustrie. Laut Informationen der «Financial Times» habe Cosco hochrangige Mitglieder der Zentralen Militärkommission empfangen. Cosco spiele demnach eine grosse Rolle in Xi Jinpings Militärunternehmungen und hat wohl auch ein Parteikomitee, das eng daran arbeite, die eigene Unternehmensstrategie und die Interessen Pekings in Einklang zu bringen. An 13 europäischen Häfen soll die Mega-Reederei bereits Anteile halten, der Hafen von Piräus befindet sich sogar vollständig unter chinesischer Kontrolle. Das sind nach Firmen-eigenen Angaben die grössten Cosco-Beteiligungen an europäischen Häfen:
- Piräus (Griechenland): 100 Prozent
- Seebrüge (Belgien): 90 Prozent
- Valencia (Spanien): 51 Prozent
- Bilbao (Spanien): 40 Prozent
- Antwerpen (Belgien): 20 Prozent
- Vado Ligure (Italien): 40 Prozent am Vado Reefer Terminal
- Vado Ligure (Italien): 40 Prozent am Vado Container Terminal
- Istanbul (Türkei): 26 Prozent am Kumport Terminal
- Rotterdam (Niederlande): 17,85 Prozent am Euromax-Terminal
Daneben existieren nennenswerte Beteiligungen an Häfen auf fast allen anderen Kontinenten: Ägypten, Saudi-Arabien, Singapur, Südkorea, USA, Peru, um nur einige zu nennen…