Nachdem Lemmy Kilmister beim Wacken Open Air vom letzten Jahr gezwungen war, die Show abzubrechen und auch die für Ende 2013 geplante Tour verschoben werden musste, sind die gesundheitlichen Probleme des Rockers kein Geheimnis mehr. Während Lemmy selbst öfter sagt, er befinde sich auf dem Weg der Besserung, hört man aus dem näheren Umfeld noch einige besorgte Stimmen. Nun meldet sich der Motörhead-Manager Todd Singerman zu Lemmys aktuellen Gesundheitszustand zu Wort:
Lemmy hat ein schlimmes Diabetes-Problem und dies verändert sich von Tag zu Tag. Ein sehr grosser Faktor ist der Kampf gegen die schlechten Angewohnheiten, die er eigentlich lassen sollte. Lemmy hat aufgehört zu rauchen, aber hier und da genehmigt er sich dann doch mal einen Whiskey Cola. Er lügt, wenn er sagt, dass er damit aufgehört hat. Er hat versucht, den Drink mit Wein zu ersetzen, denn er denkt Wein sei besser als Whiskey – aber er enthält auch tonnenweise Zucker. Lemmy versteht nicht, dass er einen Dämonen nur durch einen anderen ersetzt. Übrigens beruht der Austausch von Wein gegen Whiskey auf einem Kompromiss mit den Ärzten – aber natürlich hat Lemmy nicht erzählt, dass er gleich zwei verdammte Flaschen davon trinkt.
Das sind solche Kämpfe, die wir aktuell haben. Nicht Lemmy, sondern ich war es, der sich dafür aussprach, die Tour zu verschieben, denn er ist einfach noch nicht bereit. Was wäre passiert, hätte er diese Tour noch mitgenommen? Er war doch schon während der Europa-Tour im Sommer total im Arsch. Eigentlich hatte man ihm drei Monate Ruhe verordnet, er hat das aber abgelehnt. Und so kam es dann zu der zwangsweise abgebrochenen Show in Wacken bei gefühlten 40 Grad. Er hat direkt in der knallheissen Sonne gespielt. Der einzige Grund, warum ich stolz auf ihn bin, ist, dass er aufgehört hat, als er sich nicht mehr gut gefühlt hat. Das war klug von ihm.
Fazit ist: Lemmy muss eine Balance finden und die dann auch für einige Monate leben. Aber bisher konnte wir diese Balance nicht finden. Es gibt gute Tage und dann verkackt er es wieder. Und wenn du es verkackst, machst du immer wieder einen Schritt zurück.
(via Decibel)