Hollywood-Legende Burt Reynolds, Star in Filmen wie «Ein ausgekochtes Schlitzohr» (Smokey and the Bandit), «Boogie Nights» und «Beim Sterben ist jeder der Erste» (Deliverance) ist Berichten zufolge am Donnerstagmorgen im Jupiter Medical Center in Florida mit 82 Jahren gestorben.
Seine Nichte, Nancy Lee Hess, gab am Donnerstag eine Erklärung heraus: «Mein Onkel war nicht nur eine Filmikone, er war ein grosszügiger, leidenschaftlicher und einfühlsamer Mann, der sein Leben seiner Familie, Freunden, Fans und Schauspielschülern gewidmet hat.» Sie sagte, dass, obwohl Reynolds gesundheitliche Probleme hatte, sein Tod «völlig unerwartet» war. «Er war hart. Jeder, der sein Steissbein an einem Fluss bricht und den Film beendet, ist hart. Und genau das ist er», sagte sie und bezog sich auf Reynolds Rolle in «Deliverance», wo er während der Dreharbeiten sein Steissbein verletzte. Reynolds litt in den letzten Jahren unter mehreren Gesundheitsproblemen. Im Jahr 2013 wurde er aufgrund von Dehydrierung und schweren Grippesymptomen in die Intensivstation eines Krankenhauses in Florida überwiesen. Im Jahr 2010 unterzog sich Reynolds ein fünffaches Herz Bypass, ein Jahr später musste er in Reha, um seine Abhängigkeit von den verschreibungspflichtigen Medikamenten, die nach der Operation zur Gewohnheit wurden, in den Griff zu bekommen.
Der Schauspieler, Regisseur und Produzent wurde 1936 in Lansing, Michigan, geboren und spielte Football an der Florida State University, bevor eine Verletzung seine Hoffnungen auf eine Football-Karriere zunichte machte. Er begann seine Schauspielkarriere in Western-TV-Shows wie «Gunsmoke» und «Dan August», die Rolle welche ihm den Durchbruch in Hollywood brachte war in dem Thriller «Deliverance» im Jahr 1972. Er war von 1978 bis 1982 jedes Jahr Hollywoods erfolgreichster Star. Im Jahr 1997 spielte er mit Sally Field die Hauptrolle in «Smokey and the Bandit». Die beiden hatten eine sehr öffentliche Romanze und Reynolds war eines der führenden Sexsymbole dieser Ära und hat sich 1972 nackt für die Titelseite des Cosmopolitan ablichten lassen. Ein Foto, dass er später bereute. Reynolds war von 1963 bis 1965 mit der Schauspielerinnen Judy Carne und von 1988 bis 1993 mit Loni Anderson verheiratet. Mit Anderson hat er einen Sohn, Quinton Reynolds, der im Jahr 1988 geboren wurde. Im März sagte er in der «Today» Show, dass Ex-Freundin Sally Field, sein Co-Star in «Ein ausgekochtes Schlitzohr» die Liebe seines Lebens war. Seine bekanntesten Rollen kamen in den späten 70ern und frühen 80ern, als er in Filmen wie «Ein ausgekochtes Schlitzohr», «The Cannonball Run», «Zwei ausgebuffte Profis» und «Spiel ohne Regeln» auftrat.
1997 feierte Reynolds in Paul Thomas Andersons «Boogie Nights» sein Comeback, für das er auch für den Oscar nominiert wurde. Reynolds hatte trotz des Beifalls gemischte Gefühle zu dem Film. Im Jahr 2015 gab er zu, dass er mit Anderson nicht wirklich gut auskam und sagte, dass er höchstwahrscheinlich nicht wieder mit ihm zusammen arbeiten möchte. Laut «The Hollywood Reporter» war er so unglücklich, als er den Film zum ersten Mal sah, dass er seinen Agenten deswegen gefeuert hatte. Obwohl der Schauspieler in diesem Jahr den Oscar an Robin Williams verlor, gewann er einen Golden Globe für die Rolle. Reynolds spielte die Hauptrolle im März veröffentlichten Film «The Last Movie Star», wo die Geschichte einer vergessenen Hollywood-Ikone erzählt wird. Ausserdem war Reynolds für den Film «Once Upon A Time» von Regisseur Quentin Tarantino vorgesehen, der für 2019 geplant war. Brad Pitt und Leonardo DiCaprio sind auch in dem Film zu sehen, der sich auf die Morde der Familie Manson aus dem Jahr 1969 konzentriert. «Mein Onkel freute sich auf die Zusammenarbeit mit Quentin Tarantino und auf die grossartige Besetzung, die dazu zusammenkam», sagte Hess. «Ich möchte all seinen grossartigen Fans danken, die ihn immer unterstützt und angefeuert haben, durch alle Hügel und Täler seines Lebens und seiner Karriere.»
Wir Filmfans haben eine lebende Legende verloren. Als ich aufwuchs und sich meine Leidenschaft für Filme entwickelte, hörte ich zu Reynolds Worte wie knallhart, cool, Lady-Killer und seine Rollen waren intensiv, witzig und einfach grossartig. Später wurde mir klar, was für ein Kraftpaket dieser Schauspieler wirklich war und welche Lücke er hinterlassen wird. Von der Action bis zur Slapstick-Comedy war er eines der bekanntesten Gesichter der Branche und hinterlässt ein Erbe an Arbeit, das definitiv weiterleben und ein neues Publikum finden wird. Keep on truckin›, Bandit. The world feels a little less cool today, Rest In Peace, Burt Reynolds!