Über den Newsletter des «Club der klaren Worte» bin ich auf folgenden Artikel gestossen, der klar aufzeigt, wohin uns die digitale Revolution bringen soll oder wird. Da ist dies, was uns Orwell und Huxley nicht, gegen die feuchten Träume, von selbsternannten Spezialisten der Sicherheit, die nichts weiter bringen werden, als einen ganz gewaltigen Überwachungsstaat, dessen Ausmass wir uns aktuell nicht annährend vorstellen können und wo ich mich fragen muss: Brauchen wir das, oder kann das weg? Ich bin ganz klar der Meinung: DAS KANN WEG! WEIT WEG!
Die Perversionen der digitalen Revolution
Vermarkten lässt sich alles…das Corona-Desaster als Eisbrecher der digitalen Revolution, was vorher noch nicht möglich war geht jetzt, besonders wenn es den Menschen betrifft.
In der letzten Ausgabe eines bekannten Magazins für die Elektronikfertigung mit dem Titel „productronic“ des Hüthig Verlages (Ausgabe 03/2021) lese ich auf Seite 38 zunächst die Schlagzeile: „Mikroelektronik für die Kleidung von morgen, Leiterbahnen in Textilen integrieren“ und den Aufmacher: „Stellen Sie sich einmal vor: Die Mikroelektronik wird zum modischen Accessoire und verleiht Kleidungsstücken neue Funktionen. Mit Hilfe von Integrationstechnologien kann Kleidung vernetzt und textilintegrierte Sensorik verwendet werden, was Perspektiven von tragbaren Anwendungen zum Beispiel in der E-Health eröffnet“.
Im weiteren Verlauf des Beitrages geht es um Smarte Reha-Shirts welche die Muskelbewegungen zum Beispiel von Schlaganfallspatienten messen. Die Forschung an der Entwicklung „künstlicher Haut“ ist mir nicht völlig fremd und ich erkenne bis hierhin sogar einen Sinn. Ich lese weiter, es folgt die Textschlagzeile: „Monitoring in der Unterwäsche“….. Die italienische Designerin Giulia Tomasello möchte zum Beispiel mit ihrem Vorhaben „Alma“ Tabus um die weibliche Gesundheit aufdecken und ein Monitoring der vaginalen Flora realisieren. Das Team aus Designern, einer Anthropologin und Fraunhofer-Forschern entwickelt Unterwäsche mit integriertem pH-Sensor: Somit soll eine nicht invasive Diagnose von bakterieller Vaginose sowie von fungaler Erkrankungen im Alltag ermöglicht und schwerwiegende Entzündungen verhindert werden. Im Zwickel der Unterwäsche sammelt der wieder verwendbare Biosensor Daten und leitet diese an ein circa ein Quadratzentimeter kleines Modul… „
Ich brauche eine kurze Pause.
Des Denkens noch nicht völlig unfähig erhöht sich mein Puls beim Gedanken an eine Kleidung im Strafvollzug der Zukunft oder bei Demenzkranken. Ich blättere hastig um und lese auf Seite 40 des Magazins die Headline:
„Computer und Gehirn verbinden, 3D-Implantate herstellen“ mit dem Aufmacher: „Ein internationales Forscherteam hat die Möglichkeit des 3-D Drucks genutzt, um über gedruckte 3D-Implantate Gehirne mit Computern zu verbinden. Ergebnis der Forschung ist ein Prototyp eines neuronalen Implantats, das zur Entwicklung von Behandlungsmethoden bei Problemen im Nervensystem eingesetzt werden könnte“.
Ich klappe das Magazin zu und verbiete mir zu denken. Auf dem Weg zum Kaffeeautomaten setzt das Denken wieder ein: Es ist schon gut, denke ich mir, dass ich in meine täglichen Yoga-Übungen das Kopfnicken eingebaut habe, denn das Kopfschütteln wird bei mir zunehmend zu einer einseitigen Bewegung. Am sehr langen Osterwochenende baue ich weiter an meinem analogen Raum.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Ahlborn