Für unsre politisch korrekten Freunde erklärt ein Pfarrer, woher der «Mohrenkopf» stammt:
Hilfe! Ich will einen Mohrenkopf!
Aber immer bietet man mir stattdessen einen Schokokuss oder einen Schaumkuss an. Das ist nicht dasselbe.
Wissen Sie, was ein Mohrenkopf ist?
Ursprünglich ist es das Portrait des Heiligen Mauritius.
Mauritius, auch St. Maurice oder Moritz, auch abgekürzt Mohr, lebte im 3. Jahrhundert.
Als Anführer der Thebanischen Legion Roms weigerte er sich, Christen ihres Glaubens wegen zu töten. Wegen dieser Befehlsverweigerung wurde er hingerichtet.
Mauritius war Afrikaner. Sein dunkles Konterfei ziert als Standbild den Magdeburger Dom, ist ins Wappen des Papst Benedikts XV. gewandert.
Da er auch als Heilkundiger galt, wurde er zum Patron der Apotheker.
Moritzkirchen, Moritzapotheken oder Mohrenapotheken erinnern an den Afrikaner, der sich den Christenverfolgungen entgegenstellte.
Auch der Mohrenkopf als Gebäck ist von dieser Tradition abgeleitet.
Ist dieser also herabwürdigend?
Die Frankfurter Mohrenapotheke soll auf Betreiben der Kommunalen Ausländervertretung Ihren Namen ändern. Demnächst ist die Moritzapotheke in Wiesbaden dran.
Der Mohrenkopf ist schon längst zum Schaumkuss geworden.
Und alles nur, weil kein Mensch mehr etwas vom Mohren, dem Moritz, dem Heiligen Mauritius weiss. Wie schade! Man muss diese Dinge ja nicht wissen. Aber die Kombination von Unwissenheit und moralischem Überlegenheitsgestus hat noch immer Unheil gebracht. Neulich wurde mir verschmitzt eine «Schaumwaffel mit Migrationshintergrund» angeboten.
Aber am 22. September, dem Gedenktag des Heiligen Mohren, kaufe ich mir einen Mohrenkopf. Komme was wolle!
Es grüsst Sie herzlich Ihr Eberhard Geisler, Pfarrer in Bärstadt
Das Bild zeigt einen Schokokuss, der klassische «Mohrenkopf» ist ein Pudding gefüllter Biskuit-Kügelchen mit Schokoglasur ☝️