Man muss es so deutlich aussprechen: Wir befinden uns derzeit in einem der grössten Kulturkämpfe der letzten Jahrzehnte. Eine gut organisierte Minderheit möchte die komplette ökologische und gesellschaftliche Transformation in unserem Land. Die Mehrheit der Bevölkerung (das zeigen sämtliche Umfragen der letzten Monate) möchte das nicht. Dabei ist es keineswegs so, dass diese Mehrheit nicht über gewisse Veränderungen diskutieren möchte. Es ist genau umgekehrt. Diejenigen, die die Transformation vorantreiben, verweigern sich konsequent einem Diskurs. Sie wollen keine ihrer Massnahmen und Ideen hinterfragt wissen und sie wollen auch keinerlei Kompromisse eingehen.
Selbst dann nicht, wenn der Grossteil der Bevölkerung diese Massnahmen kritisch sieht oder sogar ablehnt. Im Grunde sind diese Leute der Meinung, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein. Und alle, die das nicht so sehen, sind entweder dumm, nicht richtig informiert, fortschrittsfeindlich oder moralisch fragwürdig. Die Transformation schreitet fort, weil deren Protagonisten in vielen wichtigen Positionen sitzen: Im Bundestag (nahezu parteiübergreifend), in Brüssel, in Kirchenverbänden, Redaktionsstuben, in Bildungseinrichtungen, an Universitäten und wissenschaftlichen Instituten.
Doch irgendwann wird ihr Einfluss bröckeln und verschwinden. Aus der puren Logik heraus, dass bisher noch jede politische Elite, die massiv gegen die Mehrheit der eigenen Gesellschaft Politik gemacht hat, über kurz oder lang verschwunden ist. Es bleibt zu hoffen, dass das Nachfolgesystem versöhnlicher und kompromissbereiter mit ihnen umgehen wird, als sie das derzeit tun.