Nachdem Hexer Geralt einen Grossteil der ersten «The Witcher»-Staffel mit der Suche nach ihr verbracht hatte, ist seine Ziehtochter Ciri (Freya Allan) nun zwar wieder an seiner Seite, mit ihr aber auch jede Menge neuer Probleme, auf die selbst ein erfahrener Hexer wie er keine Antwort weiss. Wohin also gehen, wenn man mit dem eigenen Latein am Ende ist? In die Heimat, die Hexerfeste von Kaer Morhen, wo Geralt in seinen jungen Jahren lebte und lernte, zumeist unter Führung seines Lehrers und Ersatzvaters Vesemir (Kim Bodnia), den wir, nachdem sich das grosse Zusammentreffen in der ersten Staffel bereits angekündigt hatte, in Season 2 nun endlich kennenlernen.
Die herbeigesehnte Rückkehr der Fantasy-Serie geriet Corona-bedingt zur Zitterpartie, musste aufgrund der schwierigen Pandemie-Produktionsumstände, einer Beinverletzung von Geralt-Star Henry Cavill und positiven Coronatests, unter anderem bei Kristofer Hivju (Game of Thrones), immer weiter hinausgezögert und verschoben werden. Statt dem angestrebten Jahr, wie bei Netflix-Serien normalerweise üblich, sind es nun zwei Jahre geworden. Eine grosse Überraschung ist es vermutlich nicht, aber mit dem 17. Dezember 2021 hat Netflix jetzt endlich das Veröffentlichungsdatum für die zweite Staffel bestätigt. Der 8-teilige Nachschlag trifft somit ziemlich genau 24 Monate nach der ersten Season im Streaming-Sortiment ein – viel später, als selbst von den vorsichtigsten Prognosen erwartet.
Und doch weiss Netflix direkt mit dem ersten Teaser zu packen und im Vorfeld für Gesprächsstoff zu sorgen. Unmittelbar nach der Flucht aus Cintra und dem vermeintlichen Tod von Yennefer (Anya Chalotra) treffen wir Ciri (Freya Allan) und ihren durch das Gesetz der Überraschung an sie gebundenen Ziehvater Geralt (Henry Cavill) an einem Lagerfeuer wieder, wo Ciri dem Hexer ein schreckliches Geheimnis anvertraut: «Ich habe manchmal solche Angst. Es fühlt sich an, als könnte ich die Welt niederbrennen.» Kann Geralt ihr helfen und ihre langsam erwachenden Kräfte bändigen? Als beide darauf in Kaer Morhen, Geralts alter Heimat, eintreffen, sind die dort hausenden Hexer-Kollegen nicht nur wegen der Rückkehr ihres Bruders erstaunt. Ciri wird skeptisch beäugt, muss sich offenbar erst beweisen. Geralt rät ihr zwar, sie solle seinen Befehlen Folge leisten, aber schon bei der erstbesten Gelegenheit scheint Ciri ihren eigenen (Dick-)Kopf durchsetzen und sich der Gefahr stellen zu wollen. Hat sie vielleicht zu hoch gepokert? Geralt kann an dieser Stelle des mit neuen Szenen beladenen Trailers jedenfalls nur noch die Beine in die Hand nehmen und zu ihr eilen.
Nur Sekunden später beobachten wir Geralt beim Training oder im Kampf gegen neue Monster, darunter eine baumartige Kreatur namens Leshy, die besonders «The Witcher 3»-Spielern ein Begriff sein dürfte. Auch Geralts väterlicher Hexer-Kollege Vesemir (Kim Bodnia) zeigt sich schon kurz, dreht uns aber noch schüchtern den Rücken zu. Seine Enthüllung wird wohl der eigentlichen Trailer-Premiere vorbehalten bleiben. Wir erblicken Schlachten, belebte Strassenzüge, die verschneite Bergfeste, noch mehr monströse Gestalten, neue Verbündete und Feinde und einen Hexer, der gar nicht so recht weiss, wie ihm geschieht. Und das Wichtigste zum Schluss: Yennefer lebt natürlich! Kurzum: «The Witcher: Season 2» verspricht ähnlich episch zu werden wie die umjubelte erste, kann Konkurrenten wie «Game of Thrones» nun aber endlich auch in optischer Hinsicht die Stirn bieten. Eines der erfolgreichsten Serien-Formate Netflix› zu sein, zahlt sich eben aus!