Netflix› neuestes Helden-Format «Sweet Tooth» ist die Geschichte über eine Welt, die an den Folgen einer Pandemie zu ersticken droht und nur noch hybride Mischwesen aus Tier und Mensch hervorbringt, welche von den «echten» Menschen unbarmherzig gejagt und abgeschlachtet werden. Schliesslich könnten sie hinter der mysteriösen Katastrophe namens «The Big Crumble» stecken, die weite Teile des Landes unpassierbar und dem Erdboden gleichgemacht hat.
In diesen dunklen Zeiten gibt es aber auch Hoffnung: Die nimmt in «Sweet Tooth» die Form des kleinen Hirsch-Jungen Gus (Christian Convery) an, der seit seiner Geburt mit typischen Merkmalen eines Hirsches «gesegnet» ist. Das macht ihn in den Augen vieler, die sich sein markantes Geweih nur zu gerne über den eigenen Kamin hängen würden, zu einem unwiderstehlichen Jagdobjekt. Aber lässt er sich davon abschrecken? Nein! Nicht ohne Grund wird die zugrundeliegende DC-Comic-Serie gerne als «Mad Max trifft Bambi» beschrieben. Denn anstatt sich weiter zu verkriechen und ein Leben in Isolation und Einsamkeit zu führen, bricht Gus im neuen Trailer zu einer abenteuerlichen Reise auf, die ihn mit zahlreichen Gefahren, aber auch neuen Freunden und Wegbegleitern konfrontiert – so wie dem von Nonso Anozie gespielten Jepperd.
«Sweet Tooth» versteht sich ähnlich wie der Netflix-Hit «Love and Monsters» als Feel Good-Erfahrung, was die Serie vom ausführenden Produzententeam Susan Downey und Robert Downey Jr von ähnlich gelagerten, aber deutlich trostloseren Apokalypse-Formaten wie «The Last of Us», «Bird Box» oder dem kommenden «Awake» abgrenzt. Netflix selbst beschreibt die Serie als «postapokalyptisches Märchen», in dem es manches Mal bedrohlich und ernst zugeht, das sich aber klar als Unterhaltung für die breite Masse positioniert. «Sweet Tooth» präsentiert sich schwungvoll – «Wir kraxeln über hohe Berge, besteigen Züge und laufen durch dichte Wälder. Es ist eine Show darüber, was es bedeutet, ein Zuhause zu haben und den Glauben an die Menschheit nicht zu verlieren.» Und derart hoffnungsvolle Kost hätten wir Jim Mickle, der zusammen mit Beth Schwartz (Arrow, Legends of Tomorrow) für die Leitung zuständig war, bislang aber ausschliesslich abgründige, extrem blutige Genrekost wie den bissigen Vampir-Horrorfilm «Stake Land», «We Are What We Are» oder «In the Shadow of the Moon» gedreht hat, gar nicht zugetraut.