Dachte man noch daran, das Devildriver mit dem letzten Album “Pray for villains” keinen weiteren “höher-schneller-weiter”-Bomber abwerfen wollte, wird mit “Beast” schnell eines Besseren belehrt. Meine Fresse, die Marschrichtung steht nach nur wenigen Takten fest: Hier bekommt der geneigte Hörer eine brutale Thrash-Death-Metal Volldröhnung verabreicht. Eine, die sich gewaschen hat! Da knallt einem Devildriver rund um Frontmann Dez Fafara einen Wutklumpen um die Ohren, dass die Erde erzittert! Die Produktion von “Beast” ist hammerhart. Was da aus den Boxen drückt, ist nichts anderes als ein wutentbrannter Balrog aus den Untiefen des Herr der Ringe Universums – da schwenken selbst die Boxen die weisse Fahne.
Schon das Opening-Triple “Dead to rights”, “Bring the fight (to the floor)” und “Hardened” ist ein wirklich schwer zu verdauender Brocken, wenn gleich man ja harte Kost von DevilDriver gewohnt ist. Treibende Kraft ist einmal mehr Drummer John Boecklin, der mit Jon Miller am Bass ein Beton-Fundament mischt. Zu den akzentuiert gespielten Bassattacken gesellen sich gewaltige und präzise auf den Punkt gespielte Riffs der beiden Gitarristen Jeff Kendrick und Mike Spreitzer. So wie es aussieht hat Urgewalt Dez Fafara auf der letzten Tour wohl ordentlich Black Metal und Punk Rock über seinen MP3-Player getankt. Das Songwriting hat fast ein Jahr gedauert und musste praktisch auf der Strasse geschrieben werden, da die Band ja ständig auf Achse war. Die Texte sind nicht durch die Blume gesprochen, beziehungsweise gebrüllt, sondern sind sehr direkt ausgefallen. Sänger Dez Fafara verarbeitet darin unter anderem Emotionen des Tourlebens.
Produzent Mark Lewis (All That Remains, Trivium) hat auf “Beast” ganze Arbeit geleistet und der Band einen ungemein druckvollen Sound verpasst. Rasende Riff-Abfahrten mit peitschenden Drums, es kann einem schwindelig dabei werden. Das folgende “Shitlist” wirkt etwas zugänglicher, was auch im weiteren Verlauf auf “Crowns of creation” zutrifft. Straighter kommen “You make me sick” und “Coldblooded” daher, doch im Grossen und Ganzen vermisst man die eine oder andere packende Hookline, für die die Band in der Vergangenheit so bekannt war. Kurz vor Ende haut man mit dem 16 Horsepower-Cover “Black soul choir” einen künftigen Live-Killer raus. Alleine schon wie giftig Dez Fafara “Every man is evil, yes! Every man’s a liar!” rauskeift, ist abartig geil!
Dass DevilDriver sowohl im Studio, als auch auf der Bühne, alles geben, ist bekannt. Legendär ist immer noch ihr Auftritt beim englischen Download Festival aus dem Jahre 2007, als während der Show der bis dato angeblich grösste Circle Pit der Geschichte entstanden ist. Wer die letzten Interviews mit Dez Fafara ein wenig mitverfolgt hat, dem ist klar: die Band hat eine Mission – “to work hard, rock harder, and kick as many asses as possible in the process”.
Fazit: Hier regiert der Vorschlag-Hammer! Fans des modernen Thrash Metals werden voll und ganz auf ihre Kosten kommen! Es ist schwierig, besondere Highlights der CD zu benennen, da jeder Titel seine interessanten Momente hat und jedes Lied auch durch andere Eigenschaften glänzt. Front-Teufel Dez Fafara und seine Mannen durchleben mit “Beast” zweifelsohne eine weitere Steigerung in Sachen Aggressivität. Wer auf derbes Bass Gewitter und schwere Gitarrenriffs steht, wird an “Beast” nicht vorbeikommen. “Beast” ist das mit Abstand bisher schnellste und brutalste Werk der Truppe aus Santa Barbara. Die Vocals stehen im Mittelpunkt, verdrängen allerdings niemals die Instrumentenfraktion. Der Gesamtsound ist brillant und lupenrein. So soll Metal sein!
Trackliste
- Dead to Rights
- Bring The Fight (To The Floor)
- Hardened
- Shitlist
- Coldblooded
- You Make Me Sick (Sacred Secrets)
- Talons Out (Teeth Sharpened)
- Blur
- The Blame Game
- Black Soul Choir
- Crowns of Creation
- Lend Myself To The Night
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Also ich finde das Album im Verhältnis zum Vorgänger eher mittelmäßig bis schlecht. Die Songs bleiben kaum im Ohr, es ist immer Schema F (Atmosphärisches Intro -> Losgeballer -> kurzes Tempo rausnehmen ->Geballer). Einzig der schon vorher gehypte Song “Dead to rights” sticht ein wenig aus der Monotonie raus.
Bin insgesamt ein wenig enttäuscht, auch wenn der Drummer mal wieder abgeht, wie Schnitzel ^^
Ganz unrecht hast du ja nicht – und trotzdem hat mich das Album, zumindest für den Moment, völlig gepackt