Schweizer Behörden überwachen per Kabelaufklärung Chats, E-Mails und Suchanfragen jeder einzelnen Person in der Schweiz. Vor der Abstimmung über das revidierte Nachrichtendienstgesetz 2016 wurde versprochen, dass es keine Massenüberwachung geben werde. Eine Recherche von Tech-Reporterin Adrienne Fichter der Republik zeigt nun: Seit das Gesetz 2017 in Kraft ist, wird flächendeckend mitgelesen. «Surveillance fédérale» – Die Serie zum Schweizer Überwachungsstaat, Folge 1.
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht! Wie die Fichenaffäre vor 30 Jahren bewiesen hat, bespitzelte der Schweizer Nachrichtendienst bereits damals unbescholtene Bürger im Namen der Sicherheit – heute ist man nun einen Schritt weiter und hat mit dem revidierten Nachrichtendienstgesetz 2016 eine Plattform für die totale Überwachung jeden Schweizer Bürgers geschaffen, der seinesgleichen sucht und man bisher nur von totalitären Staaten wie China kannte.
«Ach, da werden ja praktisch nur Metadaten ausgewertet werden können, weil sonst so ziemlich alles verschlüsselt ist», hört man da den einten oder anderen sagen. Dies ist bedingt der Fall, schon heute können auch ohne Quanten-Computing bzw. -Kryptologie die Verschlüsselung geknackt werden. Und einige scheinen nicht zu kapieren, was sich mit Daten alles anstellen lässt. Beispielsweise könnte man die Daten nutzen um die Masse gezielt in eine Denkrichtung zu steuern uvm. Diejenigen die so tun als wäre es nichts Schlimmes haben schlicht keine Ahnung von Informatik. Übrigens, der gesamte Europäische Datenverkehr wird in Frankfurt am Internetknotenpunkt gespiegelt und 1 zu 1 den USA weitergegeben – und wer denkt, dass es mich mit den Daten in der Cloud anders verhält, sollte sich unbedingt diesbezüglich weiterbilden.
Der Nachrichtendienst zeigt eine Eigendynamik, die nichts Gutes erahnen lässt, zumindest muss man sich fragen, ob solche Aktion überhaupt jemals etwas «Gutes» zutage gebracht haben. Der Schweizer Staat entfernt sich immer weiter vom Rechtsstaat und wird zur kriminellen Organisation. Es wird also höchste Zeit, dass der Bürger der illegalen Überwachung ein Schnippchen schlägt und selbst beginnt, seinen Verkehr im Internet noch weiter zu verschlüsseln und/oder das Tor-Netzwerk zu nutzen beginnt, ein Overlay-Netzwerk zur Anonymisierung von Verbindungsdaten.