Kanada, das freundliche Land der Ahornsirups und Entschuldigungen, hat offenbar beschlossen, Agenda 2030 nicht nur zu «unterstützen», sondern gleich auf Turbo zu schalten: Digitaler Maulkorb inklusive. Der neue Gesetzentwurf in Ottawa klingt wie ein Bedienpanel für eine gepflegte Demokratiedrosselung: Digitale ID + «Bedrohungs»-Klausel + ministerielle Vollmacht ohne Richter = Game Over für lästige Meinungen. Natürlich alles im Namen der «Sicherheit». Und der Nachhaltigkeit. Und der Gefühle.
Der Trick ist alt, aber wirksam: Man nehme wolkige Begrifflichkeiten – «Schutz der Telekommunikationsinfrastruktur», «Bedrohung», «Desinformation» – und kippe sie in ein Gesetz, das dem Industrieminister die Vollmacht gibt, Bürgern Internet und Telefon zu kappen. Kein Gericht, keine Transparenz, nicht einmal das Recht, über die Kappung zu reden. Schöne neue Welt, in der der Off-Schalter nicht mehr an deinem Router hängt, sondern im Ministerium.
Wer glaubt, das sei ein kanadischer Betriebsunfall, hat die PR nicht verstanden. Das Ganze wird als «modernes Compliance-Tool» verkauft: Digital-ID als Schlüssel zur Teilhabe, als Eintrittskarte in Behörden, Banken, Energie, Mobilität. Verlierst du die ID – oder verlierst du die Gnade – verlierst du den Zugang. Aber keine Sorge, das WEF nennt es «interoperabel» und «benutzerfreundlich». Fehlt nur noch der Slogan: «Freiheit, aber bitte mit Login.»
Das Beste am Entwurf ist die Gummidefinition. «Jede Bedrohung» kann alles sein: Botnetze, Hacker – oder dein missliebiger Kommentar zum Minister-Podcast. Opposition? «Gefahrenindikator». Kritik? «Systemrisiko». Und schon wird aus dem Bürger ein digitaler Schatten, der keine Rechnungen mehr zahlt, kein Konto mehr checkt, keine Zwei-Faktor-Codes mehr empfängt. Wer offline gestellt wird, verschwindet – nicht nur aus dem Diskurs, sondern aus dem Alltag. Gulag 2.0, diesmal ohne Stacheldraht, dafür mit AGB.
Natürlich ist das exportfähig. Australien probt den Identitätszwang für Suchmaschinen und Social Media, Grossbritannien feilt an «Online Safety», die USA recyceln mit Real ID das uralte Mantra vom «sicheren Dokument», während Senatoren so tun, als seien sie überrascht, dass Zentralisierung am Ende zentralisiert. Spoiler: Ja, sie tut’s.
Damit das alles nicht zu autoritär wirkt, liefert die Kommunikation das bekannte Aromaprofil: «Schutz vor Hass», «kritische Infrastruktur», «Resilienz». Klingt warm, riecht aber nach Kill-Switch. Und weil man Transparenz liebt, dürfen Sperrverfügungen geheim bleiben. Der perfekte Kreis: Niemand weiss etwas, alle haben Angst und wer darüber redet, bestätigt nur, dass er «auffällig» ist.
Fazit: Kanada zeigt, wie man Agenda 2030, Digital-ID und Zensurpolitik zu einer bedienbaren Machtmaschine verschraubt. Der Prototyp ist fertig: Zugang kontrollieren, Meinung kuratieren, Abweichler de-indexieren. Die Botschaft an den Westen lautet: «Sicherheit gibt es gegen Sign-In – und Schweigen.» Wer das normal findet, wird die Beta-Version lieben. Wer nicht, sollte sich beeilen – bevor die Diskussion nur noch mit behördlicher Genehmigung geladen wird.

«Dravens Tales from the Crypt» bezaubert seit über 15 Jahren mit einer geschmacklosen Mischung aus Humor, seriösem Journalismus – aus aktuellem Anlass und unausgewogener Berichterstattung der Presse Politik – und Zombies, garniert mit jeder Menge Kunst, Entertainment und Punkrock. Draven hat aus seinem Hobby eine beliebte Marke gemacht, welche sich nicht einordnen lässt.







