Im Trailer zur historischen Horror-Serie «Chapelwaite» zeigt sich, dass das Grauen nicht erst mit der Rückkehr von Ben Mears in seine alte Heimatstadt begann, die in Stephen Kings Klassiker «Brennen muss Salem» und den beiden gleichnamigen Verfilmungen (eine von Tobe Hooper aus dem Jahr 1979, die andere, deutlich jüngere von 2004) thematisiert wurde. Der Schrecken, der diesen Grund und Boden heimsucht und in einem festen Würgegriff gefangen hält, ist wesentlich älter. Diesem Umstand zollte King 1978 mit seiner Kurzgeschichte namens «Jerusalem’s Lot» Tribut, deren Handlung mehr als zweihundert Jahre vor den erschreckenden Erlebnissen aus «Brennen muss Salem» (Salem’s Lot) ansetzt – und von Epix jetzt offenbar originalgetreu und unheimlich als Serie verarbeitet wurde!
Erst rief «The Stand – Das letzte Gefecht» das Ende aller Tage aus, dann machte Lisey (Julianne Moore) in den Hinterlassenschaften ihres verstorbenen Mannes (Clive Owen) eine schreckliche Entdeckung, was in Kings vielleicht persönlichster Serie namens «Lisey’s Story» resultierte, und jetzt ist Epix auch noch mit einem Abstecher in die Vampir-Hochburg aus dem Klassiker «Salem’s Lot» zur Stelle – nur eben einer deutlich rückschrittlicheren Variante zur Kolonialzeit. Hier begleiten wir den von Adrien Brody (The Jacket, Grand Budapest Hotel, Predator) gespielten Captain Charles Boone, der nach dem überraschenden Tod seiner Frau mit den gemeinsamen Kindern im alten Familienanwesen nahe der Stadt Preacher’s Corners einkehrt.
Bald schon häufen sich merkwürdige Vorkommnisse, die auf mysteriöse Weise mit seiner eigenen Familien-Vergangenheit in Zusammenhang stehen, und Charles muss erkennen, dass Mächte am Werk sind, die jedweder Beschreibung trotzen. Der gottesfürchtige Mann ist aber fest entschlossen, Licht ins Dunkel zu bringen und dem schändlichen Treiben ein Ende zu bereiten. Das gestaltet sich angesichts der monströsen Feinde, die sich aus dem Schatten erheben, aber gar nicht so einfach. Mit seiner Vorgeschichte zum Vampir-Bestseller «Salem’s Lot», der auf Bram Stokers Dracula zurückgeht, begeisterte Stephen Kings über die Jahre Millionen von Lesern. Zum ersten Mal bekommen wir die erschreckenden Ursprünge des Fluchs nun in filmischer Form vor Augen geführt, wobei die Chapelwaite-Autoren und Showrunner Peter und Jason Filardi die an sich eher knapp gehaltene Kurzgeschichte konsequent weiterdenken.
Darum ist Boone in der 10-teiligen Miniserie ein verwitweter Vater mit drei Kindern und einer eigensinnigen Vertrauten namens Rebecca Morgan, in der Vorlage wiederum nicht. Filardi hat Erfahrung darin, arbeitete für TNT schon an der 2004er TV-Miniserie «Stephen King: Salem’s Lot» mit. Auf sein Konto gehen aber auch Titel wie «Flatliners – Heute ist ein schöner Tag zum Sterben» oder «Der Hexenclub», die heute zu modernen Klassikern des Genres zählen. Die Erwartungen, die Epix mit «Chapelwaite» (US-Start: 26. August) schürt, die aktuell noch ohne deutschen Starttermin ist, sind somit nicht gerade gering.