WHO warnt vor stark verarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln, doch vergleicht man gleiche Produkte wie z.B. Veggiewurst mit Fleischwurst stellt man schnell fest, dass der Verarbeitungsgrad (und damit die «Chemie») in beiden Kategorien vergleichbar ist. Planted (Schweizer Produkt) z.B. besteht aus nichts weiter als Erbsen, Wasser, Öl und Salz. Da können alle Zutaten und ihre Herkunft nachverfolgt werden, im Gegensatz zu den Tieren, da bleibt sehr oft unklar, woher das Futter ist – bei «Schweizer» Fleisch ist übrigens mehr als die Hälfte aus dem Ausland. Die «Nahrungsergänzungsmittel» werden den Tieren hier auch gegeben. Stark verarbeiteten Lebensmitteln sind Chemiebomben sondergleichen, da gibt es nichts schön zu reden.
Wie fast immer geht es bei der Diskussion um Fleischkonsum eigentlich um die Frage des Masses. Wie ist es zur Problematik gekommen, muss man sich zuerst fragen. Vergegenwärtigt man sich, dass der Fleischkonsum erst in den 70er-Jahren so massiv anstieg (zusammen mit dem Fastfood) und das vorher Fleisch Luxus war, das man sich nicht täglich gönnte, merkt man, dass wir in den letzten Jahrzehnten wie überall einfach völlig das Mass verloren haben, wir übertreiben, wo wir nur können und machen uns keine Gedanken über die Folgen für Umwelt und Gesundheit. Aber statt einfach über das Mass zu diskutieren, gehen wir wieder den Weg über Ersatzstoffe. Statt auf die Natur zu zählen und vernünftig mit ihr umzugehen setzen wir auf das Künstliche, ich frage mich, mit wie viel Chemie diese Alternativen versetzt sind und wie sie uns langfristig gesundheitlich schaden (ähnlich wie die hochgelobten «Nahrungsergänzungsmittel» bei den Tieren, die vermutlich mehr schaden als nützen). Die schädlichen Folgen der Massentierhaltung verursacht durch unsren masslosen Fleischkonsum, lösen wir nur durch massvollen Konsum! Billigfleisch muss bekämpft werden nicht der eigentliche Fleischkonsum an sich!