Hier ein Interview mit Dr. Thilo Sarrazin, einem der schärfsten Kritiker der deutschen Politik. Im Gespräch mit Markus Langemann geht es um Meinungsfreiheit, die Rolle des Verfassungsschutzes und die Zukunft Deutschlands. Sarrazin spricht Klartext zu den Themen, die Deutschland bewegen: «Deutschland auf der schiefen Bahn».
Dr. Thilo Sarrazin ist der erfolgreichste politische Sachbuchautor der deutschen Geschichte, prognostizierte bereits vor 14 Jahren: «Deutschland schafft sich ab». Die Faktensammlung in Buchform und die darin artikulierten Meinungsäusserungen des ehemaligen Staatsbeamten und damaligen Vorstandsmitglieds der Bundesbank, wurden in weiten Teilen der Politik und den «Vereinigten Presseorganen» hyperventilierend verurteilt. Die Bundeskanzlerin stimmte mit ein. Sarrazin verliess infolge der medialen Hetzjagd die Bundesbank, kämpfte fortan gegen Beleidigungen und legt dennoch am kommenden Dienstag sein neues Buch vor: «Deutschland auf der schiefen Bahn – Wohin steuert unser Land?».
Vor wenigen Tagen hat Markus Langemann Thilo Sarrazin interviewt. Langemann erlebte ihn, eine der diskreditiertesten Personen der aktuellen Zeitgeschichte, bescheiden auftretend. So kommt er an jenem Vormittag nach seiner Ankunft am Münchner Hauptbahnhof direkt ins Studio in München Unterföhring. Nach einem kurzen bayerischen Weisswurstfrühstück gibt er ein langes Interview: Über seine Person, die Entstehungsgeschichte von «Deutschland schafft sich ab» und seine aktuelle Sicht auf das Land.
Dieses Gespräch fördert immer wieder leise Sarrazin-Sätze und -Einsichten zutage, die unspektakulär daherkommen, dafür aber erfrischend klar und unverstellt:
Wer zu uns kommt und an der Grenze das Wort Asyl ausspricht, darf einreisen. (…) Dass Menschen, wenn sie zu uns kommen und in unserem Sozialstaat aufgenommen werden, obwohl sie von einer ganz anderen Kultur kommen und auch eine andere Ausbildung und einen anderen Hintergrund haben, vielleicht auch einen anderen Glauben, der kulturell nicht so passt und andere Vorstellungen von der Rolle der Frau usw., dann bringt das in unser System Spannungen rein, die auf die Dauer die Kultur und Gesellschaft Deutschlands gefährden. Ganz abgesehen davon, dass wir uns natürlich auch ethnisch immer fremder werden.
Langemann fragt ihn nach seiner Meinung zum Stand der Meinungsfreiheit und der bürgerlichen Freiheiten in Deutschland.
…diesen Unterschied zwischen einer Meinung, sei sie noch so unmoralisch und sei sie noch so verrückt, und einer strafrechtlich bewährten Tat, diesen Unterschied muss man beachten, weil ich kann Menschen nicht wegen ihrer Meinungen zensieren. Dann kommt man ganz schnell auf eine extrem schiefe Bahn.
Sarrazin spricht oft über die freie Meinungsäusserung.
Aber wir können von hier und heute eine andere Asyl- und Einwanderungspolitik machen als bisher. Und wir können auch eine andere Bildungs- oder Sozialpolitik machen als bisher. Ausgehend vom gegenwärtigen Zustand gibt es immer die Frage, geht es dorthin, geht es dorthin oder geht es dorthin? Aber die Meinung darüber muss zugelassen werden.

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