Die Mormonen-Uni Brigham Young University möchte pornosüchtigen Studenten helfen und um ihre Botschaft zu unterstreichen, vergleichen die Macher Erotikfilme mit dem Ersten Weltkrieg. Ihr Video gegen Schmuddelfilme startet mit einer Stimme aus dem Off: «Ein einsamer, verwirrter junger Mann wird pornosüchtig», dazu sieht man einen Teenager vor dem Bildschirm sitzen. Hinter ihm taucht ein anderer Mann auf: «Seine Mitbewohner wissen es, aber sie tun nichts, um ihm zu helfen.» Die Stimme beschreibt den Pornosüchtigen weiter: Er hat aufgehört, zur Kirche zu gehen. In seinen Augen herrscht Dunkelheit.» Dann ziehen die Macher des Videos einen leicht fragwürdigen Vergleich: «Der junge Mann liegt geistig verwundet auf dem Schlachtfeld des Ersten Weltkrieges.» Und das wegen Pornos?! Hallo?!
Im Anschluss sind Szenen aus einem Gefecht zu sehen. Der junge Mann, der vorher noch am Computer sass, liegt jetzt verwundet auf dem Schlachtfeld. Sein Mitbewohner ist ebenfalls als Soldat zu sehen: Er möchte seinem Kameraden helfen, wird aber von seinen Mitkämpfern aufgehalten. Kurz darauf wird auch klar, um wen es sich bei der Stimme handelt. Kim B. Clark, Oberhaupt der Universität in Idaho spricht zu seinen Studenten: «Lasst die Verwundeten nicht auf dem Schlachtfeld zurück!» Es ist wenig Überraschend dass die Handlung wieder zurück aufs symbolische Schlachtfeld geht und auch im echten Leben wagt es der Student endlich, seinen Mitbewohnern auf den Pornokonsum anzusprechen. «Wenn nötig, reden Sie mit Ihrem Bischof», empfiehlt Clark. «Sagen Sie es jemandem, der helfen kann, wenn sie einen Freund haben, der in Schwierigkeiten steckt.» Mormonen-Bischöfe scheinen sich also mit Pornographie sehr gut auszukennen.
Danach herrscht wieder Friede, Freude, Eierkuchen: Die beiden Studenten sind an einer Party, trinken Softdrinks und werfen sich vielsagende Blicke zu. Ja, Pornos werden sie bestimmt nie wieder schauen. Die zentrale Botschaft der Brigham Young University ist eigentlich simpel und plädiert für Zivilcourage: «Don’t be silent» – «Bleibe nicht stumm». Typische emotionale Manipulation der Mormonen und ich sage da nur: «Make love not war!»