Neulich beim Fortgehen kommt ein 1-Meter-60-grosses Menschlein (im Folgenden als «Standgebläse» bezeichnet) zu mir her und sagt: «Neun von zehn.» Ich schau das Standgebläse entgeistert an. Es führt aus: «Du bist eine 9 von 10!» Ich denk mir «WTF!», sag lakonisch «Aha, danke!» und geh auf Toilette. Als ich zurückkomme, hat das Standgebläse einen Freund von mir in Beschlag genommen. Ich warte, bis das Standgebläse von dannen zieht und geh grinsend zu dem Freund: «Na, auch eine 9 von 10?»

Wir haben noch eine Weile darüber gelacht, aber im Grunde sind Szenen wie diese symptomatisch für eine ganze Generation. Egal ob man sie Millennials, Snowflakes oder Gen Z nennt: Bei denen hat die Hirnchemie eine andere Farbe. Ich weiss nicht, wie man drauf sein muss, dass man ernsthaft glaubt, es wäre eine gute Idee, Kontakt zu einem wildfremden Menschen herzustellen (oder diesen gar anzumachen), indem man ihn wie eine Sache behandelt und eine Produktbewertung abgibt.

Klar, sind nicht alle, die jetzt in ihren Zwanzigern oder Anfang 30 sind, völlig behämmert. Da gibt’s auch einige liebe und furchtbar schlaue Menschen. Aber im Grossen und Ganzen hab ich schon das Gefühl, inmitten von Bildschirmen gross zu werden, macht irgendwas mit den Millennials. Die können sich zum Teil in stinknormalen Situationen nicht normal verhalten. Eine ganze Generation von Alltagslegasthenikern und Sozial-Spastikern? Dabei muss das Rad bei Gott nicht neu erfunden werden. Ein einfaches «Hallo, wie gehts?», «Magst du was trinken?» oder «Hey, cooles T-Shirt!» haben sich über Jahrhunderte bewährt. Aber 9 von 10? Not so much…

Ein anderer Freund von mir ist ein Führungstier im IT-Bereich und sagt schon seit Jahren, dass er kaum noch Millennials einstellt. Um kurz vor zehn ins Büro marschieren, Deadlines als optional erachten und alle zwei Wochen einen Mental-Health-Day in Anspruch nehmen, weil die Katze Dünnschiss hat, geht einfach gar nicht. Ich glaub nicht, dass das einer dieser Fälle ist, wo die ältere Generation die jüngere deswegen doof findet, weil sie (vermeintlich) noch mehr Lebensjahre vor sich hat. Ich glaub auch nicht, dass das «Früher war alles besser!»-Geschwafel ist. Ich glaub, Millennials haben wirklich einen an der Waffel. Das Witzige ist: Wenn ich mir die Generation der heute unter 20-Jährigen (Soziologen sprechen von der «Generation Alpha») so anschaue, bin ich wieder frohen Mutes. Obwohl man meinen sollte, dass diese Kids doch eigentlich noch viel verblödeter und abgestumpfter sein müssten, habe ich oft das Gefühl, die sind ihren Vorgängern um Einiges voraus.

PS: Das 1-Meter-60-grosse Menschlein als «Standgebläse» zu bezeichnen ist als ein Fall von «Wie man in den Wald ruft,…» zu verstehen 😉
PPS: Dieser Beitrag ist nicht als Bashing von Menschen zu verstehen, die sich aufgrund psychischer oder physischer Beeinträchtigungen in sozialen Situationen sehr schwer tun. Das ist was ganz anderes.

Neun von zehn
(via Mario R. Ader)


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