Wenn Muskelprotz He-Man verkündet, er habe die Kraft, dann fühlen sich erwachsene Männer und Frauen unweigerlich wieder in die eigene Kindheit zurückversetzt, als der He-Man and the Masters of the Universe-Hype gerade auf dem Höhepunkt war und man keinen Schritt tun, vor allem aber keine Werbeunterbrechung ansehen konnte, ohne an das legendäre Fantasy-Figurenuniversum von Mattel erinnert zu werden. Und natürlich weiss auch Netflix, wo die damaligen Fans von He-Man und Co. heute zu finden sind. Darum richtet sich «Masters of the Universe: Revelation», eine neue animierte Serie, die den Achtziger-Kulterfolg aufgreift und weiterspinnt, nicht an die Kleinsten, sondern die älter gewordenen Fans von einst, die heute mit beiden Beinen im Leben stehen.
«Masters of the Universe: Revelation» sei speziell auf die Fans zugeschnitten, verkündet Serienmacher Kevin Smith (Dogma, Clerks, Chasing Amy) und genau die Art Masters-Story, von «der wir immer geträumt» hätten. Und nach dem Trailer, den Netflix als Einstimmung auf den Serienstart am 23. Juli 2021 veröffentlicht hat, sind wir durchaus gewillt, ihm beizupflichten. Man merkt der Serie nicht an, dass diese doch vorrangig für alte He-Man-Fans konzipiert wurde. Entsprechend kracht, blitzt und klirrt es im offiziellen Trailer, der mit zweieinhalb Minuten überraschend ausführlich geraten ist, fast im Sekundentakt.
Alte und neue Allianzen werden geschmiedet, uralte Fehden in Gang gesetzt und auf die Macht von Grayskull geschworen. Für Fans der Originalserie, die bis Mitte der Achtziger 107 Episoden hervorgebracht hat, eigentlich nichts Neues. Aber diesmal wirkt alles eine Spur ernsthafter und ausgereifter, die Gefahren unheimlicher und greifbarer, die Animationsqualität hochwertiger. Masters of the Universe ist erwachsen geworden – und mit dem Franchise auch die Fans von einst. Die treibende Kraft dahinter? Ausgerechnet Netflix selbst. Smith erinnert sich an die Zeit der Planungsphase, als Netflix‘ Programmdirektor Ted Bieseli mit folgender Bitte an ihn herantrat:
„Ich weiss, dass es die Versuchung geben wird, Witze auf Kosten der Marke zu machen, sie nicht richtig ernst zu nehmen. Aber tue das nicht. Behandle die Serie einfach so, als gehe es um Shakespeare. Diese Charaktere sind mindestens so vielschichtig und tiefgründig wie die von Marvel oder DC, also nehme sie entsprechend ernst.» Und das tat Kevin Smith, der sich selbst zu den Hardcore-Fans von Masters of the Universe zählt, dann auch. Sein «Masters of the Universe: Revelation» beginnt denkbar finster – mit der drohenden Zerstörung von Eternia! Als das Schwert der Macht in zwei Hälften gespalten wird und das Gleichgewicht des Universums in Wanks gerät, ist es an Teela, die in alle Winde verstreute Heldentruppe von einst wieder zusammenzubringen.
Gemeinsam müssen sie das Rätsel des verschwundenen Schwertes der Macht lösen, um in einem Wettlauf gegen die Zeit Eternia zu retten und den Untergang des Universums zu verhindern. Mit dabei: Prominente Sprecher wie Star Wars-Legende Mark Hamill (als Skeletor), Sarah Michelle Gellar aus Buffy, The Grudge (als Teela) oder Lena Headey (Cersei Lannister aus Game of Thrones – Das Lied von Feuer und Eis) als Magierin und Skeletor-Gespielin Evil-Lyn Gas. Hinzu kommen Game of Thrones-Kollege Liam Cunningham als aufopferungsvoller Krieger Man-At-Arms und Griffin Newman als Orko. Abgerundet wird die Sprecherriege von Alicia Silverstone (Queen Marlena), Steven Root (Battle Cat), Jason Mewes (Stinkor), Justin Long (Roboto) oder Harley Quinn Smith (Ilena), die Tochter von Kevin Smith.