«Niemand wird gezwungen»“ – der Lieblingssatz jeder Regierung, die genau weiss, dass am Ende doch alle gezwungen werden. Juncker, dieser alte Wahrheitsverräter, brachte es 2011 auf den Punkt: «Wenn es ernst wird, muss man lügen.» Willkommen also bei der e-ID, dem digitalen Allheilmittel, das uns angeblich «freiwillig» angeboten wird. So freiwillig wie das Covid-Zertifikat, bei dem man zwar offiziell frei war – frei, zu Hause zu bleiben oder vor verschlossenen Türen zu stehen.
Die Analogie zum Floh-Experiment passt perfekt: Menschen wie Hochleistungsspringer, eingesperrt in ein 30-Zentimeter-Glas, lernen schnell, nicht mehr höher zu springen. Konditionierung durch Vorschriften – willkommen im digitalen Käfig. Und die nächste Generation wächst direkt darin auf und hält den Deckel für die natürliche Grenze.
Wenn die e-ID wirklich so genial wäre, bräuchte es keine millionenschwere Dauerwerbesendung in allen Kanälen. Fortschritt verkauft sich von allein. Doch hier pumpt man Steuergeld in Hochglanz-Kampagnen, die uns einreden sollen, dass Zwang nur eine neue Form von Freiheit ist.
Besonders erhellend: Der Bundesbeamte Rauschenbach betont stolz, man habe «mehrere erfolgreiche Treffen mit der EU» absolviert. Übersetzt: Brüssel gibt längst den Takt an, während wir uns einreden, noch souverän zu sein. Der Startschuss ist auf September 2025 getaktet – so zügig, wie man es sonst nur von Notverordnungen kennt.
Und das Schweizer Stimmvolk? Dürfte wieder einmal Statist spielen. Abgestimmt wird zwar, aber wer glaubt, dass ein Nein die technokratische Dampflokomotive stoppt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Die e-ID ist nur die Eintrittskarte ins Social-Credit-System. Heute «praktisch», morgen Bedingung, übermorgen Vorschrift. Und am Ende sitzen wir in unserem digitalen Hamsterrad und dürfen uns freuen, dass wir unsere eigene Überwachung auch noch bezahlt haben. Die EU ist unverkennbar auf dem Weg zu einem Social Credit System nach chinesischem Vorbild. Wenn die Schweiz den Kolonialvertrag unterschreibt, bestimmt Brüssel über die erweiterte Nutzung der E-ID.
Kritiker werden oft als fortschrittsfeindlich belächelt. Bei mir ist das Gegenteil der Fall. Ich bin ein begeisterter IT- und Hightech-Freak. Technisch und wirtschaftlich wäre die e-ID auch für mich eine gute Sache. Wenn Regierungen und (ihre subventionierten) Medien nicht jegliches Vertrauen verspielt hätten. Die Bevölkerung hat kaum noch Freunde. Ironischerweise bezahlen wir mit unseren Steuern die eigene Desinformation.
Jean-Claude Juncker erklärte einmal die Standard-Strategie von Regierungen: «Wir beschliessen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein grosses Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt» (zitiert im Spiegel, Dezember 1999).
Benjamin Franklin sagte es schon: «Wer Freiheit für ein bisschen Sicherheit eintauscht, wird am Ende beides verlieren.» Aber hey – Hauptsache, die App hat ein hübsches Icon.


«Dravens Tales from the Crypt» bezaubert seit über 15 Jahren mit einer geschmacklosen Mischung aus Humor, seriösem Journalismus – aus aktuellem Anlass und unausgewogener Berichterstattung der Presse Politik – und Zombies, garniert mit jeder Menge Kunst, Entertainment und Punkrock. Draven hat aus seinem Hobby eine beliebte Marke gemacht, welche sich nicht einordnen lässt.







