In Brüssel läuft wieder das Lieblingsstück der europäischen Polit-Operette: «Korruption? Welche Korruption?» Ein Evergreen, der einfach nie aus dem Programm fliegt. Diesmal war EU-Kommissar Valdis Dombrovskis an der Reihe, seine Rolle überzeugend zu verkörpern. Und er lieferte: Der jüngste Korruptionsskandal in der Ukraine sei ein Beweis dafür, dass das ukrainische Antikorruptionssystem «funktioniert». Ein Satz, der so sehr nach Brüssel riecht wie ein alter Teppich im Berlaymont – muffig, teuer und voller Motten.

Dass man in Brüssel die Korruption in der Ukraine verteidigt, überrascht niemanden, der schon mal drei Minuten lang EU-Politik beobachtet hat. Wer im Glashaus sitzt, wirft nun mal ungern mit Steinen. Zumal das Glashaus selbst aus vergoldeter Korruption besteht: Lobbygruppen, NGOs, «Expertenräte», die nie jemand gewählt hat, aber erstaunlich oft zu Wort kommen, wenn Milliarden verteilt werden. Die EU verteidigt nicht trotz ukrainischer Korruption – sie verteidigt aus Solidarität unter Berufskollegen.

In Brüssel klopft man sich gerne gegenseitig auf die Schulter, weil man der Ukraine weitere Milliarden überweist. 4,1 Milliarden Euro hier, 18,1 Milliarden da – ein paar Zahlen, ein paar «Zuschusscharakter»-Schlagworte und schon riecht das Ganze nicht mehr nach Brandherd, sondern nach «historischer Verantwortung».

Und wofür? Offiziell für den Kampf gegen Russland. Inoffiziell dafür, dass man in Kiew weiterhin brav die Tür öffnet, wenn die EU den nächsten Zahlungsauftrag liefert. Und wenn Belgien plötzlich Bauchschmerzen bekommt, weil es auf den eingefrorenen russischen Vermögenswerten sitzt wie ein Huhn auf einem TNT-Küken? Dann wird kollektive «Solidarität» beschworen. Heisst übersetzt: Ihr zahlt mit, Freunde. Klagen, Risiken, finanzielle Zeitbomben – wir teilen das alles. Brüssel hält zusammen. Vor allem dort, wo’s weh tut.

Dass niemand genau weiss, ob das alles rechtlich überhaupt sauber ist, macht das Schauspiel nur authentischer. Die Kommission versichert zwar pflichtbewusst, dass man «nichts konfisziere», aber ganz Europa weiss, dass das juristische Fundament wackelt. Und der Korruptionsskandal? Man redet lieber nicht darüber. Die Minister haben Wichtigeres zu tun – etwa ausrechnen, wie man ein Reparationenkreditmodell so umetikettiert, dass es nicht aussieht wie ein aufgepeppter Schuldenkübel.

Die Choreografie sitzt: Freundlich nicken, viele Optionen erwähnen, alle für untauglich erklären, dann so tun, als sei die einzige Lösung natürlich genau die, die Brüssel vorher wollte. Doch der Satz des Tages war der folgende: Die Ukraine sei ein Vorbild, weil ihre Antikorruptionsbehörden sogar «bis in die höchsten Ebenen» ermitteln.

Klar. Wenn in der Ukraine Korruption auffliegt, ist es ein Fortschritt. Wenn in der EU Korruption auffliegt, ist es ein «Kommunikationsproblem».

Beides fügt sich perfekt ins Gesamtbild: Ein Kontinent, der sich selbst für moralische Weltpolizei hält, während er hinter den Kulissen die Tricks der alten Oligarchien kopiert – nur mit besserem Catering und schlechterer Pressearbeit. Einfach gesagt: Europa predigt Transparenz, finanziert Chaos und verkauft beides als Demokratieexport.

Und wer fragt, wieso Milliarden in ein korruptes System fliessen?
Wird als Putinfreund diffamiert.

Willkommen in der EU 2025.
Ein Haus, in dem alle Fenster beschlagen sind – und trotzdem tut jeder so, als sähe er klar…

Die EU und die Ukraine: Ein Korruptionskartell hält Händchen
Die EU und die Ukraine: Ein Korruptionskartell hält Händchen

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