Früher war Solidarität mal ein Ausdruck von Mitgefühl mit menschlichen Schicksalen. Heute aber meint Solidarität das Befolgen von staatlichen Anordnungen und Vorschriften. Solidarität wird aktuell für Propagandazwecke als Argument benutzt um Emotion zu erzeugen um sich so, einer objektiven Diskussion zu entziehen. Eine Art von moralischer Erpressung. Wer sich nicht daran hält ist nicht nur ein Querulant und Staatsfeind, nein, er ist auch noch unsolidarisch mit seinen [obrigkeitsgläubigen] Mitmenschen.
Aktuell wird das arg strapazierte Wort «Solidarität» nun auch mit der Corona-Impfung in Zusammenhang gebracht. Unbestritten gibt es Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören und geschützt werden müssen oder sich schützen sollten. Diese Gruppe Menschen ist jedoch alles andere als neu, auch ein Grippevirus, Norovirus oder eine bakterielle Infektion kann bei ihnen schnell schwere Komplikationen auslösen oder schlimmstenfalls zum Tod führen. Somit wissen diese schon seit geraumer Zeit, wie und wo sie sich am besten schützen. Das taten sie bereits in der Vergangenheit, mit oder ohne Impfung oder einen fürsorglichen Staat, eigenverantwortlich. Für den Grossteil der Bevölkerung ist es aber in erster Linie die Angst, die sie Massnahmen befolgen lässt. Womit wollen wir uns also solidarisieren? Solidarität mit den Politikern, die zugegebenermassen schwierige Entscheide treffen müssen, gleichzeitig aber seit Jahren nicht daran interessiert sind den Pflegenotstand in Heimen und Kliniken in den Griff bekommen? Oder gar mit den Pharmakonzernen, die sich solche Mühe gegeben haben in kürzester Zeit einen Impfstoff auf den Markt zu werfen, der alle Rekorde schlägt und vor dem alten, sowie den neu entdeckten Corona-Mutationen schützen soll?
Seit dem Jahre 1942 ist die Grippeimpfung auf dem Markt und hat eine Erfolgsquote von maximal 20 bis 30%. Die verschiedenen Corona-Impfungen sollen diese Quote mit 90-95% Wirkungsgrad toppen können. Die unverzichtbaren «Langzeitstudien» für Impfungen wurden innerhalb einer Rekordzeit von einigen Monaten möglich, entwickelt teilweise von Firmen, die bis jetzt noch keine Impfung herausgebracht haben – auch wenn man auf wissenschaftliche Daten wartet muss, die sind ja jetzt in diesem «Notfall» der Pandemie absolut nebensächlich. Unbestritten kommen Spitäler, aber vor allem das Personal teilweise an ihre Belastungsgrenze. Geht es also um Solidarität mit dem Pflegepersonal? Interessant nur, dass die Mehrheit des Pflegepersonals sich selber seit Jahren gegen die Grippeimpfung und nun auch gegen eine mögliche Corona-Impfung wehrt. Vielleicht weil sie wissen, dass so eine Impfung maximal 4-6 Monate wirkt, oder weil sie mehr über mögliche Nebenwirkungen und Impfschäden aufgeklärt sind? Vom Coronavirus sind 1% der Weltbevölkerung infiziert, davon sterben ca. 0.3% an den Folgen.
Wo die Zahlen durchaus im Vergleich mit anderen Jahren liegen, sind die der Übersterblichkeit. In Wintern, wo die Grippe in unseren Breitengraden stark ausgefallen war (z.B. 2015 oder 2017) hatten wir teilweise sogar höhere Todeszahlen. Nun wird damit argumentiert, das wäre den getroffenen Massnahmen zu verdanken, die Zahl der Coronatoten wäre sonst um ein vielfaches höher. Was dabei wohl vergessen wird ist, dass man gegen die Grippe ebenfalls immer Massnahmen getroffen hat, nämlich die Impfung. Risikopatienten konnten sich jedes Jahr impfen lassen. Warum also diese hohen Sterbezahlen bei einer gewöhnlichen Grippe? Doch was ist schon ein kleiner Piks, wenn er angeblich Leben retten kann? Was ist schon das bisschen Verzicht auf Freiheitsrechte, Einschränkungen, die bis in die Familien hineingreifen? Uns geht es doch sonst so gut! Die Stunde für die establishment-konformen, hochsolidarischen Menschen hat geschlagen, die sich mit rationalen, simplen Fakten keine Schatten auf die hellstrahlende Sonne der moralischen Überlegenheit werfen lassen, in der sie sich mit nur all zu vielen braven Mitbürgern vorzugsweise sonnen. Sie fühlen sich gerne und überlegen als gute Menschen, weil sie doch aus «Solidarität» all die Massnahmen und eben auch die Impfung auf unbeschränkte Zeit in Kauf nehmen.
Doch woher kommt diese plötzliche Bereitschaft zum Verzicht? Wo ist sie, wenn es um Umweltthemen geht, eine Thematik, die nun wirklich alle Menschen die nächsten Jahre betrifft und die das Leben unserer Kinder prägen wird. Solidarität ist eine edle Tugend. Sie sollte jedoch nicht unhinterfragt verwendet werden. Sind wir nämlich auch solidarisch mit den Verlierern der getroffenen Massnahmen? Den vielen alten Menschen in den Heimen, die ohne Corona, vielleicht an Einsamkeit sterben? Den Menschen, die Depressiv sind und psychische Schäden in der Zeit der Massanhmen davon tragen? Den kleinen Kindern, die Gesichter nur noch mit Masken kennen und deren Immunsystem bei all den «Schutzmassnahmen» vielleicht schwächer ausgebildet wird? Den vielen zusätzlichen Hungertoten auf der Welt? Mit unseren lokalen Geschäften und Gastbetrieben, die diese Zeit wohl nicht überleben werden? Denn je kleiner, lokaler und stärker auf das reale Zusammenleben von Menschen angewiesen ein Unternehmen ist, desto bedrohter ist seine Existenz. Mit Künstlern und allen Menschen, die in der Kultur- und Veranstaltungsbranche arbeiten? Mit dem Mittelstand, der seiner Existenz beraubt wird? Mit den zukünftigen Generationen, welche diese Staatsverschuldung, welche aktuell betrieben wird bezahlen darf? Die Liste liesse sich wohl beliebig verlängern. Sind dies einfach hinzunehmende Kollateralschäden?
Sie sind alle Opfer der Massnahmen, die nun durch eine heilbringende Impfung abgelöst werden und uns zu Normalität verhelfen sollen. Dass dem auch mit Impfung noch lange nicht so sein wird, hat die Politik weltweit bekannt gegeben. Warum wird eigentlich von Impfverweigerern gesprochen, wenn es keine Impfpflicht gibt? Wer möchte, soll sich doch bitte gerne impfen lassen, wer einer Risikogruppe angehört, sich besser geschützt damit fühlt, daran glaubt, dass danach wieder «Normalität» möglich ist oder warum auch immer. Doch bitte lassen wir das Wort Solidarität aus dem Spiel. Denn diese Aktion hat damit nichts zu tun, Solidarität entsteht ohne Moralinspritze, eigenverantwortlich und soll auch die Offenheit und das Verständnis gegenüber andersdenkenden Mitmenschen beinhalten.