Heute wäre Boris Karloff, der eigentlich William Henry Pratt hiess, 122 Jahre alt geworden und ist seit frühster Kindheit einer meiner Lieblingsschauspieler, welchen ich immer wieder in Filmen wie Frankenstein, Die Mumie, Frankensteins Braut, Der Rabe, Frankensteins Sohn, Frankensteins Haus und mit Abbott und Costello bewundert habe und wie vielleicht den meisten ist er mir als Frankenstein’s Monster in Erinnerung geblieben.
Während seines mehr als fünfzig Jahre währenden Berufslebens war er jedoch in unterschiedlichen Rollen im Film, im Fernsehen und auf der Bühne zu sehen sowie im Radio und auf Schallplatte zu hören. Boris deckte alle Genres des US-amerikanischen Films dieser Zeit ab – vom Abenteuerfilm über Komödien bis hin zum Kriminalfilm. Karloff the Uncanny (Karloff der Unheimliche) hat in mehr als 150 Filmen vor der Kamera gestanden.
Am 23. November 1887 als Sohn eines gehobenen Beamten wurde William Henry Pratt im Londoner Vorort Camberwell geboren. Seinen Lebensunterhalt verdient er mit unterschiedlichsten Beschäftigungen. Um 1910 findet er eine Anstellung in einem Wandertheater; um 1918 ist er in Hollywood angekommen, wie er zunächst als Statist arbeitet. Er erhält kleine Nebenrollen und spielt in einigen Dutzend Stumm- und Tonfilmen mit.
Als der Regisseur James Whale «Frankenstein» von Mary Shelley verfilmen will, bietet er die Rolle des Monsters Bela Lugosi an, der bereits in Dracula (1931) den monströsen Part übernommen hatte. Lugosi lehnt ab, da er das Gefühl hat mit der Rolle eines stummen Monsters unterfordert zu sein und verschafft somit seinem Kollegen die erste Hauptrolle, mit der er weltberühmt werden soll. Karloff gelingt es, trotz seiner Maske menschliche Regungen fühlbar zu machen, sein Monster wirkt unschuldig, sympathisch. Seine ebenso grauen- wie mitleiderregende Darstellung des Frankenstein-Geschöpfs zählt zu den grossen Darstellerleistungen der Filmgeschichte.
Oft spielt er betrogene Professoren, totgeglaubte Verbrecher und Phantome. Karloff’s Rollen haben meist etwas Melodramatisches und seine Schurken sind meist mehr Opfer der Umstände als wirkliche Bösewichte.
Zur Feier des Tages habe ich mit «Past Tense» eine Episode der Serie «Tales of Tomorrow», in welcher Boris einen Arzt und Hobbyerfinder spielt, der in seiner Freizeit an einer Zeitmaschine bastelt, mit welcher er in die Vergangenheit reisen will, um mit der «Entdeckung» des Penicillins reich zu werden. Diese Folge erinnert stark an die besten Folgen der «Twilight Zone». Ein Zeitreisender, durch Geldgier getrieben, der schliesslich durch pure Ironie zu Tode kommt.
Wer jetzt noch mehr von Boris sehen möchte, kann sich nach dem Klick «The Terror» aus dem Jahre 1963 zu Gemüte führen, indem auch ein junger Jack Nicholson zu sehen ist. Karloff spielt einen angeblichen Baron, der auf einem einsamen Schloss an der baltischen Küste residiert. Dort taucht ein napoleonischer Offizier (Nicholson) auf, der sich von einer geheimnisvollen, schönen Frau angezogen fühlt. Der Baron hat natürlich eine dunkle Vergangenheit und die gruslige Atmosphäre macht die kaum vorhandene Handlung mehr als wett. Ein Leckerbissen für jeden, der die Poe-Adaptionen von Roger Corman mochte….
Im Moment findet auf Frankensteinia der Boris Karloff Blogathon statt, bei dem wie es wie der Titel schon sagt rund um das Leben und Schaffen von Boris Karloff geht. Falls Dir mein Betrag gefallen hat und Du mehr zu Boris Karloff lesen möchtet, kann ich Dir den Blogathon zur Durchsicht nur empfehlen. Prädikat: Sehr sehenswert!