In Brasilien werden jede Nacht Strassenkinder erschossen, damit die Städte während der Fussball-WM «sauber» sind und ein gutes Bild abgeben. Diese schockierende Nachricht verbreitete der unabhängige Journalist Mikkel Jensen aus Dänemark und Korrespondent in Rio de Janeiro. Jensen, ein überzeugter Fussball-Fan, war einige Monate vor der WM nach Brasilien gereist, um die WM-Vorbereitungen zu dokumentieren. Dazu kam er auch nach Fortaleza, einer der gewaltätigsten Städte des Landes. Hier werden sechs WM-Spiele im neu umgebauten «Gouverneur Plácido Castelo-Stadion» stattfinden. Was Jensen auf den Strassen von Fortaleza beobachtete, schockierte ihn: «Der reinste Horror, den ich so noch nicht erlebt habe», sagte er auf Facebook. Er habe entdeckt, was Brasilien alles unternommen habe, um Ausländer und internationale Journalisten zu beeindrucken, um nur Positives zu berichten. Fünf Monate hatte er die Vorbereitungen und Auswirkungen der WM zu dokumentieren, darunter auch den Umbau der Streitkräfte und der Militärpolizei in den Gemeinden, Korruption und Vernachlässigung von sozialen Projekten. Sein auf Dänisch geschriebener Bericht wurde vom Blog «indexexpurgatorius.wordpress.com» ins Deutsche übersetzt, hier einige Auszüge daraus:
ARVE Error: src mismatch«Ich frage mich, ist das der Preis für die Ausführung der Weltmeisterschaft? Ist die Weltmeisterschaft es Wert, dass man Strassenkinder wegen ihr ermordet? Heute bin ich zurück in Dänemark und werde nie wieder nach Brasilien zurück kehren. Meine gegenwärtige Aufgabe ist darüber zu berichten, welchen hässlichen Preis Brasilien bereit ist für die WM zu zahlen.»
«Wegen Leuten wie mir sind sie in Lebensgefahr»
«Im März fuhr ich nach Fortaleza, eine gewaltige Stadt. Ich sprach mit einigen Leuten, die erzählten mir, dass sie immer Kontakt zu Strassenkindern hatten und ihnen zu essen gaben und nun bemerkten, dass einige fehlten.
Wenn diese Kinder in ein Gebiet kamen, welches viele Touristen beherbergt, wurden sie ermordet. Und warum??? Um die Stadt für die ausländische und internationale Presse sauber zu halten.
In Fortaleza traf ich Allison, 13 Jahre, der in den Straßen der Stadt lebt. Als wir uns trafen hatte er nichts, nur eine Packung Erdnüsse. Doch sein Leben ist in Gefahr, wegen Leuten wie mir – Ausländern, Journalisten.
Er riskiert, Opfer der nächsten Reinigungswelle zu werden, die die Stadt in unregelmässigen Abständen durchführt und obdachlose Menschen schlachtet.»
provider: youtube
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