Es ist kaum vorstellbar, dass ein Hip-Hop-Fan in seinem ganzen Leben bisher noch kein «Rage Against the Machine»-Album gehört haben will, aber wohl doch nicht unmöglich, wenn man YouTuber YouYouYou Glauben schenken will. Dieser fährt mit einem Auto durch die Gegend und hört, so sagt er, erstmalig ein Album der Band. Und der Sound scheint ihm verdammt viel Spass zu machen. Den hätte er auch schon ein paar Jahre früher haben können.
Bevor die Musik losgeht, sitzt er betont cool im Auto, ganz der gelassene Rap-Dude – und dann verwandelt ihn die Musik. Sie packt ihn, schüttelt ihn durch wie im Moshpit auf einem Rage-Konzert und spuckt einen Menschen aus, der vor Begeisterung seine Gesichtszüge nicht mehr unter Kontrolle hat. Circa nach den ersten 15 Sekunden von «Bombtrack» hat er das erste breite Grinsen im Gesicht, er muss Pause drücken und sich erst mal sammeln: «So was hatte ich nicht erwartet.» Dann läuft «Killing in the name» und die Zeile «Some of those that work forces / are the same that burn crosses» treibt ihm einen nachdenklichen Ausdruck ins Gesicht – und als Zuschauer schaudert man selbst ein bisschen bei dem Gedanken, wie aktuell diese mehr als 20 Jahre alte Zeile ist. «Rage against The Machine» schrieben den Song unter anderem als Reaktion auf den Fall Rodney King (der Afroamerikaner wurde in Los Angeles Opfer unverhältnismässiger Polizeigewalt. Als die Polizisten trotz Videobeweis freigesprochen wurden, gab es schwere Unruhen mit mehr als 50 Toten). Wenig später kann sich unser neuer Rage-Fan gar nicht mehr halten. Er schreit wie Zack de la Rocha in seinen besten Momenten. Zum Schluss bedankt er sich bei seinen Zuschauern, die ihm nahegelegt haben, sich dieses Album anzuhören…