Fuck und heilige Scheisse. Praktisch ein jeder hat damit gerechnet, doch dann kommt es doch überraschend. Heute ist einer der wirklich ganz Grossen gegangen: Dennis Hopper! Einer der genialsten, sowie auch schwierigsten Künstler Hollywoods, der mit dem Roadmovie Easy Rider den ultimativen Kultfilm der Hippie-Generation schuf, ist heute im Alter von 74 Jahren in Los Angeles gestorben.

Immer wieder in seinem Leben hatte Dennis Hopper einen Punkt erreicht, in dem er sich dem Tode nahe wähnte. Der Schauspieler überlebte Drogen- und Alkoholexzesse, er überstand Wahnerkrankungen, Prügeleien und Karrieretiefs. Immer wieder richtete er sich auf, ehe er seinen letzten Kampf gegen den Prostatakrebs gestern, nach mehr als neun Jahren, verloren hat.

Der Schauspieler, Regisseur und Fotograf gehörte zu den einflussreichsten Schauspielern New Hollywoods und wurde am 17. Mai 1936 in Dodge City, Kansas geboren. Mit 18 Jahren zog er 1954 nach Hollywood, um sich als Schauspieler zu versuchen und konnte da gleich in «Rebel Without a Cause» (Denn sie wissen nicht, was sie tun – 1955) und «Gigant» (Giganten – 1956), an der Seite von James Dean in der Hauptrolle, Fuss fassen. Dean und Hopper waren persönlich befreundet, doch nach Deans Tod stockte Hoppers Karriere und der heftige Streit mit Filmregisseur Henry Hathaway war der Karriere auch nicht gerade förderlich und so galt Hopper in Hollywood schnell als extrem schwierig. So zog er nach New York und nahm Unterricht an dem renommierten Actors Studio von Lee Strasberg und begann auch als Fotograf zu arbeiten.

Seine Karriere kam erst wieder in der zweiten Hälfte der 60er Jahre in Fahrt, als er Peter Fonda kennen lernte. Die beiden freundeten sich schnell an und schrieben gemeinsam das Drehbuch zum Film «Easy Rider», die Geschichte von zwei Motorradfreaks, die sich Gras rauchend auf dem Weg zum Mardi Gras in New Orleans machen. Hopper führte Regie, übernahm die Hauptrolle und mit genau diesem Roadmovie wurde New Hollywood begründet, denn ein Film, der weniger als 380’000 Dollar gekostet hat und 40 Millionen Dollar in die Kassen spülte, eine gewaltige Summe damals. Ein kleiner Independent Movie hatte es den grossen Hollywood-Studios gezeigt und über Nacht wurde Hopper zum Star. Doch wie so vielen vor ihm, tat der Erfolg ihm nicht wirklich gut und so zerbrach die Freundschaft der beiden Künstler am Streit über die Urheberschaft. Auch über die Besetzung der dritten Rolle, des betrunkenen Anwalts, gab es damals Streit: Hopper lehnte den noch unbekannten Jack Nicholson ab und wollte Rip Torn haben. Der verliess aber nach einem bitteren Streit mit dem Regie führenden Hopper das Set und Hopper versank nach dem Film im Drogen- und Alkoholdunst.

In den folgenden Jahren war Dennis nur selten in Filmen zu sehen. Francis Ford Coppola engagierte Hopper für «Apocalypse Now», wo Hopper einen durchgeknallten Fotojournalisten spielte, eine Rolle, die seinem realen Leben entsprochen haben dürfte und in «Rumble Fish» spielte er einen Alkoholiker, eine Rolle, welche er in jenen Jahren kaum zu spielen brauchte, da sie doch seinem Leben entsprach und dannach wurde es auch schon wieder ruhiger um ihn, bis ihm 1986 ein glänzendes Comeback in David Lynchs verstörendem «Blue Velvet» gelang, als psychopathischer Killer Frank Booth, der seine Umwelt sadistisch quält und seine sexuellen Perversionen an einer Frau auslebt, deren Kind er entführt hat. Offenbar war Hoppers Ruf Mitte der 80er Jahre so ramponiert, dass es keine glaubwürdigere Besetzung für diese Rolle gab.

Doch Dennis Hopper hat seine Dämonen erfolgreich bekämpft, wie er in einem Interview mit «Vanity Fair» im Jahre 2007 erklärte: «Seit 24 Jahren nehme ich keine harten Drogen mehr, auch keinen Alkohol», denn im Interview mit dem US-Magazin «Parade» beschrieb Hopper seine jungen Jahre mit: «Ich war ein schizophrener, paranoider, unter Drogen stehender Säufer». Trotz des erfolgreichen Entzugs blieb Hopper bei seinen Filmrollen weiterhin auf Fieslinge abonniert. Unvergessen wird er mir immer in Erinnerung bleiben mit den Rollen in Flashback, Speed, Hell Ride, Land of the Dead, The Texas Chainsaw Massacre 2, The Last Ride, Out of Season, The Last Days of Frankie the Fly, Convoy, Boiling Point, Space Truckers, Nails, Waterworld und vorallem True Romance, mit der absolut genialen «Sizilianer» Szene:

so schauts
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Seit 1996 war er mit seiner fünften Ehefrau Victoria Duffy verheiratet – die beiden galten lange Zeit als Traumpaar – bis im Januar 2010 Hopper überraschend nach 14 Jahren Ehe die Scheidung eingereicht hat, mit der Begründung: «unüberbrückbaren Differenzen». Das Paar hat eine Tochter. Daneben ist Hopper Vater von zwei weiteren Töchtern und einem Sohn. Und die liessen ihn in den letzten Stunden im kalifornischen Venice bei Los Angeles nicht allein und Denis war umgeben von der Familie und engsten Freunden, gab ein Vertrauter der Familie bekannt.

Rest in Peace Dennis Hopper. Du warst und bist einer der ganz, ganz Grossen. Auf das du deinen Frieden findest. Und danke für alles, du wirst fehlen, aber Gott liebt die Rebellen!


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