Harold Ramis war einer der erfolgreichsten Comedy-Regisseure der 80er und 90er Jahre. Nun ist der Regisseur und Schauspieler, ihm verdanken wir «Und täglich grüsst das Murmeltier» und als Ghostbuster jagte er Geister, im Alter von 69 Jahren in seiner Heimatstadt Chicago nach langer Krankheit verstorben. Er spielte Dr. Egon Spengler und liess Phil Connors ein und denselben Tag immer und immer wieder erleben, er drehte Kultfilme wie «Caddyshack – Wahnsinn ohne Handicap» und «Die schrillen Vier auf Achse». Mit Ramis nehmen wir Abschied von einem Regisseur, Schauspieler und auch von den Ghostbustern. Denn ohne Egon wären sie nicht komplett. Den von ihm lange gewünschten dritten Film werden wir nicht mehr erleben.
Schon im College begann der am 21. November 1944 in Chicago geborene Harold damit, Parodien zu schreiben. Über die Arbeit bei der einflussreichen Improvisations-Truppe «The Second City» und ein Engagement als Gagschreiber beim «Playboy» machte Ramis sein Hobby zum Beruf. Andere Absolventen von «The Second City» in diesen Jahren waren Bill Murray und Dan Aykroyd, mit denen er später «Ghostbusters – Die Geisterjäger» drehen würde. Mit Murray arbeitete Ramis Mitte der 70er Jahre beim Comedy-Format «The National Lampoon Radio Hour», bevor er über das Drehbuch für «Ich glaub, mich tritt ein Pferd» den Einstieg ins Filmgeschäft wagte. Sein Regiedebüt gab Harold 1980 mit der Kultkomödie «Caddyshack» mit Chevy Chase und Bill Murray. In den 80er Jahren etablierte er sich so als einer der erfolgreichsten Comedy-Regisseure in Hollywood. Sein Gesicht dürfte vielen vor allem durch seine Hauptrolle als Dr. Egon Spengler in Ivan Reitmans «Ghostbusters» in Erinnerung bleiben. Harold Ramis› komödiantisches Meisterwerk bleibt jedoch «Und täglich grüsst das Murmeltier», für den er mit Danny Rubin das Drehbuch verfasste. «Groundhog Day», so der Originaltitel, wurde 2006 die Ehrung zuteil, ins United States National Film Registry aufgenommen zu werden. Ramis drehte mit der Mafiakomödie «Reine Nervensache» einen weiteren Hit, war zuletzt aber vor allem in Nebenrollen zu sehen, etwa als Vater von Seth Rogen in «Beim ersten Mal».
Mit ihm stirbt wieder einer der alten Garde, ein Teil meiner Jugend und einer der die 80er Jahre zu einem ganz besonderen Filmjahrzehnt machte. Nach langer Immun-Krankheit musste er sich nun endgültig verabschieden und das ist verdammt schade! Denn auch wenn sein letztes Regiewerk «Year One» wirkte wie eine von niemanden gewollte Fortsetzung von Mel Brooks verrückter Geschichte der Welt, hat er doch mit ein paar brillanten Werken mehr erreicht als es die ganzen Horden von Friedkin/Selzers es je können werden. Ramis war kein Genie, aber ein guter Komiker mit Gespür für Timing und Freude an der Improvisation. Einer der gegen Bill Murray den Straight Men spielen konnte und dessen trockener Witz gerade deswegen funktionierte. Er hatte eine Gespür für Alltagskomik, für Situationen und den richtigen Schuss warmherzige Rührseeligkeit. Goodbye Harold! Lebe wohl. Danke für alles und Ruhe in Frieden…