Alexander Wallasch vom Team Reitschuster hat in seinem Artikel das ganze Theater um den Kommentar von Kai Hansen von Helloween und dessen etwas rückgradlosem Verhalten grossartig auf den Punkt gebracht! Hier ein Auszug des Beitrags:
Ja, Subkultur kann aufregend sein, aber sie benötigt zwangsläufig einen breiten Mainstream als Feindbild, sonst verliert sie ihre Protestqualität. Nicht erst, seit Volkswagen einen Golf „Rolling Stone“ vermarktet hat und der Volkswagen-Vorstand in den VIP-Logen der Altrocker die Champagnerkorken knallen ließ, ist der Rock ’n‘ Roll Teil des Mainstreams geworden.
Das gilt sogar für die Teufelsanbeter des Heavy Metal, alleine mit der Teufelsanbeterzahl 666 in einem Songtext regt man heute niemanden mehr auf. Und ein demoliertes Hotelzimmer oder eine Flasche Jack Daniels auf Ex machen auch keine Schlagzeilen mehr.
Die wilden Jungs haben sich längst bequem eingerichtet, ein Auftritt vor der versammelten Fangemeinde beim Open-Air-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken gehört hier sicher zu den Highlights des Jahres. So komfortabel muss es auch Kai Hansen, dem Gitarristen und Mitbegründer der erfolgreichen deutschen Heavy-Metal-Band Helloween gegangen sein.
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Wer aus der deutschen Musikszene heute gegen das Corona-Regime rebelliert, dem passiert das eher aus Versehen, wie es jetzt Kai Hansen von Helloween ergangen ist. Der nämlich ist mit Äußerungen gegen den Impfmainstream erst unangenehm auf- und dann schwer auf die Nase gefallen.Die Empörung des Mainstreams gehörte einmal zum täglichen Geschäft im Rock ’n‘ Roll. Aber das ist lange vorbei. Die Szene-Zeitung Metal-Hammer titelte: „Helloween: Kai Hansen wettert gegen Impfpflicht“. Aber auch das kann wahrscheinlich noch keine Pferde scheu machen, schlimmer war hier der Ort, wo Hansen sich Luft machte. Nämlich ausgerechnet auf der Facebook-Seite von Alice Weidel, der Fraktionschefin der AfD im deutschen Bundestag.
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Man ahnte es: Gitarrist Kai Hansen reagierte darauf nicht mit dem souveränem „Fuck You“ der Rock’n Roller von einst, sondern mit einer „weinerlichen Entschuldigung“, wie es ein Twitter-Nutzer umschrieb. Hansen nämlich entschuldigte sich damit, dass er seinen Kommentar lieber auf der Seite von Sahra Wagenknecht oder Gregor Gysi geschrieben hätte: „Unglücklicherweise habe ich das nicht getan.“ Immerhin, seine Meinung über Karl Lauterbach ließ Hansen stehen. Ihm sei einfach die „Galle übergelaufen“, als er eine Rede des Bundesgesundheitsministers gesehen hätte.

«Dravens Tales from the Crypt» bezaubert seit über 15 Jahren mit einer geschmacklosen Mischung aus Humor, seriösem Journalismus – aus aktuellem Anlass und unausgewogener Berichterstattung der Presse Politik – und Zombies, garniert mit jeder Menge Kunst, Entertainment und Punkrock. Draven hat aus seinem Hobby eine beliebte Marke gemacht, welche sich nicht einordnen lässt.







