Wir schreiben das Jahr 2093. Die globale Wahrheitskommission hat heute in einem historischen Statement offiziell bestätigt, dass das «kritische Denken» – jenes gefährliche, anarchische Gedankenspiel aus dem 20. Jahrhundert – endgültig aus dem kollektiven Bewusstsein getilgt wurde.
Zum Glück.
Ich erinnere mich noch dunkel. Damals, in den 1980ern und 90ern, lebten Menschen in einem erschreckenden Zustand geistiger Eigenverantwortung. Sie feierten, sie liebten, sie probierten Dinge aus, die nicht ISO-zertifiziert waren – und schlimmer noch: Sie bildeten sich Meinungen, ganz ohne staatliche Genehmigung oder Faktenabonnement.
Sie nannten es «kritisches Denken». Ein primitiver Vorgang, bei dem man sich freiwillig verschiedenen Perspektiven aussetzte, über Widersprüche nachdachte und dann eine Meinung entwickelte, die nicht zwangsläufig den offiziellen 5-Sterne-Narrativen entsprach. Unvorstellbar! Es gab keine Content-Moderatoren, keine Triggerwarnungen, keine Strafpunkte für Abweichung.
Natürlich wusste man es damals nicht besser. Es war eine wilde, unregulierte Zeit. Menschen hielten Ambiguität für eine Tugend und stellten Fragen – öffentlich! Laut! Und mitunter sogar an Autoritäten. Es war… beunruhigend.
Heute ist das alles zum Glück vorbei. Dank neuronaler Stabilitätsfilter, Echtzeit-Wahrheitsscores und der flächendeckenden Integration der Meinungs-Cloud™ denken wir endlich wieder gleich.
Sicher. Sauber. Synchronisiert.
Einige alte Aufzeichnungen berichten noch von jenen seltsamen Relikten – sogenannten «Diskussionen». Manche sagen, sie hätten sogar Spass gemacht. Aber wer weiss das schon? Die Archive sind versiegelt – aus Gründen der seelischen Hygiene.
Was bleibt, ist Dankbarkeit. Dafür, dass wir heute in einer Welt leben dürfen, in der niemand mehr gezwungen ist, zu denken. In der das Richtige automatisch passiert – und das Falsche einfach nicht mehr vorkommt…

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«Dravens Tales from the Crypt» bezaubert seit über 15 Jahren mit einer geschmacklosen Mischung aus Humor, seriösem Journalismus – aus aktuellem Anlass und unausgewogener Berichterstattung der Presse Politik – und Zombies, garniert mit jeder Menge Kunst, Entertainment und Punkrock. Draven hat aus seinem Hobby eine beliebte Marke gemacht, welche sich nicht einordnen lässt.
Mein Blog war niemals darauf ausgelegt Nachrichten zu verbreiten, geschweige denn politisch zu werden, doch mit dem aktuellen Zeitgeschehen kann ich einfach nicht anders, als Informationen, welche sonst auf allen anderen Kanälen zensiert werden, hier festzuhalten. Mir ist dabei bewusst, dass die Seite mit dem Design auf viele diesbezüglich nicht «seriös» wirkt, ich werde dies aber nicht ändern, um den «Mainstream» zu gefallen. Wer offen ist, für nicht staatskonforme Informationen, sieht den Inhalt und nicht die Verpackung. Ich habe die letzten 2 Jahre genügend versucht, Menschen mit Informationen zu versorgen, dabei jedoch schnell bemerkt, dass es niemals darauf ankommt, wie diese «verpackt» sind, sondern was das Gegenüber für eine Einstellung dazu pflegt. Ich will niemandem Honig ums Maul schmieren, um auf irgendwelche Weise Erwartungen zu erfüllen, daher werde ich dieses Design beibehalten, denn irgendwann werde ich diese politischen Statements hoffentlich auch wieder sein lassen können, denn es ist nicht mein Ziel, ewig so weiterzumachen
Ich überlasse es jedem selbst, wie er damit umgeht. Gerne dürfen die Inhalte aber auch einfach kopiert und weiterverbreitet werden, mein Blog stand schon immer unter der WTFPL-Lizenz.
Es fällt mir schwer zu beschreiben, was ich hier eigentlich tue, DravensTales wurde im Laufe der Jahre Kulturblog, Musikblog, Schockblog, Techblog, Horrorblog, Funblog, ein Blog über Netzfundstücke, über Internet-Skurrilitäten, Trashblog, Kunstblog, Durchlauferhitzer, Zeitgeist-Blog, Schrottblog und Wundertütenblog genannt. Was alles etwas stimmt… – und doch nicht. Der Schwerpunkt des Blogs ist zeitgenössische Kunst, im weitesten Sinne des Wortes.
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