Herzlichen Glückwunsch, du lebst noch. Das allein ist schon eine Leistung, wenn man bedenkt, dass die Welt da draussen mit jedem Atemzug versucht, dich zu zermahlen. Aber keine Sorge – du bist nicht hier, um zu jammern. Du bist hier, um dir klarzumachen, dass Aufgeben sowieso keine Option ist. Warum? Weil die Alternative schlicht noch beschissener ist.
Denk dran: Deine wahre Stärke liegt nicht darin, nie auf die Fresse zu fliegen. Nein, sie liegt darin, wieder aufzustehen, obwohl du eigentlich am liebsten liegenbleiben und Netflix die Verantwortung für dein Leben übergeben würdest. Stärke bedeutet, dass du nach dem hundertsten Schlag ins Gesicht aufstehst, dir das Blut vom Mundwinkel wischst und sagst: «War das schon alles?» – obwohl du genau weisst, dass die Antwort lautet: «Nein, das war erst das Warm-up.»
Die Welt wird dir zuflüstern: «Gib auf, mach’s dir bequem, sei normal, iss Tiefkühlpizza und halte die Klappe.» Und du? Du musst in diesem Moment die Grösse haben, innerlich zu brüllen: «Fickt euch alle, ich geh weiter!» – nicht, weil es Spass macht, sondern weil es die einzige Waffe ist, die du hast.
Und bitte, hör auf, auf Gerechtigkeit zu hoffen. Niemand schuldet dir irgendetwas. Nicht das Leben, nicht deine Freunde, nicht mal deine verdammte Kaffeemaschine, die immer dann den Geist aufgibt, wenn du sie am meisten brauchst. Wenn du also wartest, dass dich jemand rettet, dann kannst du dich gleich bequem in die Ecke setzen und anfangen, Wurzeln zu schlagen.
Die Wahrheit ist: Dich werden nicht deine Feinde verraten. Die sind immerhin ehrlich, die mögen dich nicht und zeigen’s dir. Das ist fast schon romantisch in seiner Klarheit. Verraten wirst du von denen, die in deiner Nähe grinsen, dir auf die Schulter klopfen und gleichzeitig das Messer hinterm Rücken wetzen. Aber auch das ist ein Geschenk: Denn in dem Moment lernst du, dass du selbst deine einzige Festung bist. Und dass man auf die meisten «Verbündeten» so viel geben kann wie auf ein Politiker-Versprechen.
Jetzt fragst du dich vielleicht: «Warum überhaupt weitermachen, wenn doch alles so ist?» Ganz einfach: Weil du’s kannst. Weil du trotz allem immer noch atmest, denkst, fühlst, und weil allein die Tatsache, dass du dich weigerst, aufzugeben, eine einzige, gigantische Ohrfeige für dieses System ist, das dich kleinhalten will.
Also geh weiter. Mit wackelnden Knien, mit pochendem Herzen, mit brennender Seele. Geh weiter, auch wenn du eigentlich schreien willst, weil die ganze Scheisse zu viel ist. Geh weiter – nicht, weil dich jemand dafür beklatscht (Spoiler: wird keiner tun), sondern weil genau in diesem unscheinbaren, unspektakulären «Trotzdem» deine wahre Grösse liegt.
Und wenn du irgendwann da stehst, auf deinem Berg aus durchgestandenen Katastrophen, gebrochenen Herzen und bitteren Niederlagen, dann wirst du merken: Du bist nicht unbesiegbar. Aber du bist verdammt schwer kaputtzukriegen. Und das ist tausendmal mehr wert.
Also: Hör auf zu warten, dass es leicht wird. Es wird nicht leicht. Es wird schlimmer. Aber du wirst härter. Und am Ende lachen nur die, die nicht aufgegeben haben.
Und ja, du wirst müde sein, und ja, es wird wehtun – aber eines verspreche ich dir: Wenn du durchhältst, wirst du dich selbst irgendwann anschauen und sagen: «Na, alter Bastard, wir haben’s denen gezeigt.»
Die gesamte System wird fallen…

(via Rafael Maier)

«Dravens Tales from the Crypt» bezaubert seit über 15 Jahren mit einer geschmacklosen Mischung aus Humor, seriösem Journalismus – aus aktuellem Anlass und unausgewogener Berichterstattung der Presse Politik – und Zombies, garniert mit jeder Menge Kunst, Entertainment und Punkrock. Draven hat aus seinem Hobby eine beliebte Marke gemacht, welche sich nicht einordnen lässt.







