Alle Jahre wieder: Die kollektive Selbsttäuschung namens «Sommerzeit». Pünktlich zum Frühling drehen Millionen ihre Uhren vor und ihren Biorhythmus gleich mit. Und jedes Mal dieselbe Verwirrung: Nein, Sommerzeit und Winterzeit sind keine Jahreszeiten, sondern bürokratische Fieberträume mit Nebenwirkungen.

Es gibt Ideen, die sind so zäh wie Kaugummi unter der Schuhsohle und mindestens genauso klebrig. Die «Mitteleuropäische Sommerzeit» gehört zweifellos dazu. Einst eingeführt, um Energie zu sparen – was nie funktioniert hat – und trotzdem nie wieder abgeschafft. Ein bisschen wie Faxgeräte: Niemand braucht sie, aber alle haben sie.

Der Mensch, anders als Energieminister und EU-Kommissare, hat eine innere Uhr. Sie richtet sich nach der Sonne, nicht nach Excel-Tabellen in Brüssel. Wenn die Sonne am höchsten steht, ist biologisch Mittag, egal, was auf der Rolex steht. Doch die Sommerzeit zwingt uns, gegen diesen natürlichen Takt zu leben. Das Ergebnis? Ein sozialer Jetlag im XXL-Format. Millionen Europäer wanken monatelang durch die Gegend, als kämen sie gerade aus New York, nur ohne den coolen Teil mit dem Urlaub.

Und die Nebenwirkungen? Mehr Herzinfarkte nach der Umstellung, mehr Verkehrsunfälle, mehr Schlafstörungen, mehr Gereiztheit. Selbst Depressionen und Diabetes tanzen im Takt dieser staatlich verordneten Desynchronisation. Alles für eine Idee, die schon beim Energiesparen gescheitert ist. Man kann eben nicht mit der Sonne verhandeln – sie hat keinen EU-Vertrag unterschrieben.

Das Lieblingsargument der Sommerzeit-Romantiker: «Aber dann ist es abends länger hell!» Herzlichen Glückwunsch. Auch Monopoly-Geld sieht echt aus, wenn man’s glauben will. Die Sonne scheint nicht länger, nur weil wir die Uhr verstellen. Es ist der gleiche Tag, nur schlechter getaktet. Eine optische Täuschung für Menschen, die glauben, man könne Natur per Dekret überlisten.

In der Praxis heisst das: Die Leute bleiben länger wach, Kinder kommen morgens noch schlechter aus dem Bett, Schüler schlafen im Unterricht ein und Lehrer zweifeln an ihrer Berufswahl. Studien zeigen: Jugendliche schlafen in der Sommerzeit bis zu einer Stunde weniger pro Nacht. Weniger Schlaf, mehr Stress, schlechtere Noten, das nennt man dann Bildungspolitik mit eingebautem Jetlag.

Der Alltag im Sommerzeitland klingt so:
Die Sonne ruft: «Guten Morgen!»
Der Wecker kreischt: «Aufstehen!»
Der Körper murmelt: «Ihr könnt mich alle mal.»

Doch hey – Hauptsache, es ist länger hell. Wenn Selbsttäuschung eine olympische Disziplin wäre, die EU hätte schon wieder Gold.

Der Widerstand ist zäh, aber nicht hoffnungslos. Die Initiative zur Abschaffung der MESZ hat Studien gesammelt, Politiker genervt, Petitionen gestartet – kurz: Alles getan, was nötig ist, um Brüssel an die Sonne zu erinnern.

Und siehe da, ausgerechnet Spanien bringt Bewegung in die Sache. Premierminister Pedro Sánchez hat jüngst angekündigt, die halbjährliche Zeitumstellung auf EU-Ebene abschaffen zu wollen. Er nennt sie «veraltet, ineffizient und gesundheitsschädlich». Treffender kann man’s kaum sagen. Natürlich, aus Deutschland hört man dazu: Nichts. Hier hält man lieber an Traditionen fest, egal wie sinnlos sie sind.

Doch Achtung: Wenn es tatsächlich zur Abschaffung kommt, dann bitte richtig. Keine dauerhafte Sommerzeit! Eine permanente MESZ wäre der Super-GAU für unsere Biologie – späte Sonnenaufgänge im Winter, chronischer Schlafmangel, Dauer-Jetlag auf Rezept. Dann wären wir nicht nur einmal im Jahr müde, sondern zwölf Monate lang.

Die Lösung ist simpel: Zurück zur Normalzeit. Zur echten, sonnenbezogenen Mitteleuropäischen Zeit (MEZ). Die Natur hat ihren Rhythmus – wir wären klug, ihm wieder zu folgen.

Oder anders gesagt: Es wird Zeit, die Zeit zurückzudrehen. Nicht um eine Stunde, sondern um einen Irrtum…

Länger hell, kürzer klar: Die grosse Zeitlüge


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