Die «Koalition der Wahnsinnigen» – eine Truppe politischer Pyromanen, die lieber Streichhölzer im Munitionslager anzünden, als nachzudenken – bastelt am 19. Sanktionspaket. Dabei klingt die britische Kriegsfantasie wie ein Stammtischgespräch nach fünf Pints: Erst Waffenstillstand, dann Truppen in die Ukraine schicken, um ihn «zu überwachen». Natürlich mit der lächerlich kleinen Rumpfarmee von 55’000 Soldaten, deren Kampferfahrung im Wesentlichen aus PowerPoint-Präsentationen besteht. Drei Tage Artilleriemunition – mehr ist nicht drin. Aber hey, Luftschlösser brauchen keine Munition, nur Hybris.
Richtig grotesk wird’s bei der nächsten Idee: 300 Milliarden russische Zentralbankgelder einfach stehlen. Klingt für moralische Kreuzzügler nach Gerechtigkeit, in der Realität ist es ökonomischer Selbstmord. Wer das einzige ungeschriebene Gesetz der Finanzwelt bricht – «anvertrautes Geld ist heilig» – erklärt sich selbst zur toxischen Sondermülldeponie. Anleger aller Länder würden fluchtartig abziehen, Euroclear implodiert, Europas Banken krachen zusammen, Bankomaten dunkel, Sparbücher leer – vom Milliardär bis zum Mindestpensionisten.
Aber die «Koalition der Wahnsinnigen» ist längst in ihrem Kaninchenbau verschwunden, angekettet an Selenskyjs Schicksal. Für sie gilt: Lieber Europa ruinieren, als einzugestehen, dass die Party vorbei ist. Kurz gesagt: Militärische Eunuchen träumen vom Puffbesuch und ökonomische Selbstmörder halten die Lunte ans eigene Pulverfass. Prost.


«Dravens Tales from the Crypt» bezaubert seit über 15 Jahren mit einer geschmacklosen Mischung aus Humor, seriösem Journalismus – aus aktuellem Anlass und unausgewogener Berichterstattung der Presse Politik – und Zombies, garniert mit jeder Menge Kunst, Entertainment und Punkrock. Draven hat aus seinem Hobby eine beliebte Marke gemacht, welche sich nicht einordnen lässt.







