Erinnert ihr euch noch an Corona? Damals, als uns jeden Tag eingetrichtert wurde, dass jedes Menschenleben heilig, unantastbar und unbezahlbar sei? Da mussten wir brav zu Hause hocken, unsere Grundrechte im Sondermüll entsorgen, Existenzen abfackeln und unsere Psyche im Lockdown vergammeln lassen – alles im Namen der «Menschlichkeit». Ein einzelner Todesfall? Eine apokalyptische Tragödie.
Schnitt. Ukraine-Krieg. Plötzlich ist ein Menschenleben nur noch relevant, wenn es sich hübsch in eine Schlagzeile einfügt. Tote, Verstümmelte, Vertriebene? Nur noch Deko in den Nachrichten-Tickern. Statt «Lockdown für den Frieden» gibt’s jetzt Panzerlieferungen im Abo. Der Tod wird nicht mehr gefürchtet, sondern als «unvermeidliche geopolitische Massnahme» etikettiert. Aber klar – Heuchelei ist ja schliesslich das eigentliche Grundgesetz.
Während Corona: Wer Fragen stellte, war ein «asozialer Gefährder». Heute: Wer Waffenlieferungen infrage stellt, ist ein «Putinfreund» oder gleich Landesverräter. Damals hiess es: «Menschenleben vor Wirtschaft.» Heute: «Wirtschaft und Macht vor Menschenleben.» Den moralischen Kompass habt ihr nicht verloren – ihr habt ihn verhökert.
Zusammenhalt? Während Corona angeblich das höchste Gut. Jetzt wird Hass in Schubkarren ausgefahren – zwischen Nationen, Völkern, Nachbarn. Damals noch Politiker mit feuchten Augen in die Kameras, wenn irgendwo ein Mensch starb. Heute gibt’s glänzende Augen höchstens beim Unterzeichnen von Rüstungsverträgen.
Die Wahrheit ist: Für euch zählt ein Leben nur dann, wenn es politisch Rendite bringt. Alles andere? Wegwerfware. Euer Mitgefühl ist selektiv, eure Moral ist käuflich, und eure Menschlichkeit war schon immer nur ein Marketinggag für die Kamera.
Und jetzt, Trommelwirbel: Am 15. August treffen sich Putin und Trump in Alaska, um den Ukraine-Krieg wie ein Monopolystreit im Hinterzimmer zu beenden. Trump reist bekanntlich nur an, wenn er ein «Siegerfoto» sicher hat. Ergebnis? Ukraine bleibt zerschnitten. Russland kriegt den Norden plus die Krim offiziell auf dem Silbertablett, der Süden wird an der Frontlinie aufgeteilt, ein paar Provinzstückchen gibt Russland zurück, damit Trump sagen kann: «Seht her, ich hab was rausgeholt.» NATO-Beitritt der Ukraine? Für immer gestrichen – weil man jetzt sogar in London (na ja, ausser bei den üblichen Vollblut-Irren) und Berlin begriffen hat, dass die Idee komplett durchgeknallt war.
Die USA heben Sanktionen auf, geben eingefrorene Gelder frei – im Gegenzug darf Russland ein bisschen Rohstoffschatzsuche in der Arktis gemeinsam betreiben. Genau deshalb wohl auch das Treffen im ewigen Eis. Europa? Darf nichts entscheiden, nichts sagen, nur später am Telefon von Trump erfahren, was über einen Krieg mitten in Europa ausgemacht wurde. Politische Selbstachtung: Null.
Eine Million Ukrainer geopfert, Hunderttausende Russen tot, weil eine Koalition aus Finanzhaien, Neocons und russophoben Psychopathen beschlossen hat, dass man Russland in die Knie prügeln muss – koste es, was es wolle. Jetzt, wo Putin und Trump vermutlich im September in Peking den Deckel draufmachen, werden normale Menschen erleichtert sein.
Die Parallelwelt der Couch-Generäle, Kriegsfetischisten und Russophoben? Zerfällt gerade in Panik und Schnappatmung. Auch bei den selbsternannten «Aussenpolitik-Profis» aller Parteien, AfD inklusive. Selenski? Wird vermutlich demnächst in eine seiner Luxusvillen umziehen. Saluschny darf dann den Wiederaufbau leiten.


«Dravens Tales from the Crypt» bezaubert seit über 15 Jahren mit einer geschmacklosen Mischung aus Humor, seriösem Journalismus – aus aktuellem Anlass und unausgewogener Berichterstattung der Presse Politik – und Zombies, garniert mit jeder Menge Kunst, Entertainment und Punkrock. Draven hat aus seinem Hobby eine beliebte Marke gemacht, welche sich nicht einordnen lässt.







