Der jahrelange Konsum esoterischer Transformationsliteratur zementiert den Stillstand im eigenen Leben. Eine der vielen Ironien im New Age, die von den Betroffenen selten reflektiert werden, weil sie, vom falschen Licht verblendet, nicht in der Lage und auch nicht gewillt sind, zu begreifen, dass sie das Opfer einer Herrschaftstechnik sind. Wer gibt schon gerne zu, dass er immer noch – oder gar mehr denn je – beherrscht wird, obwohl er doch schon so viel für die Erfreiung seiner Seele getan hat? Eine solche Einsicht ist schmerzhaft, weil sie mit dem Eingeständnis einhergeht, dass man sich zum Narren halten hat lassen; eine solche Einsicht würde eine Kurskorrektur bewirken müssen. Doch das ist mit Zeit, Mühe und Aufwand verbunden. Schon wieder.
Die esoterischen Transformationsesel sind NICHT und waren auch nie jene Menschen, die hier auch nur ansatzweise irgendwas bewirken. Wäre dem so, hätte sich die Welt seit den 1960ern auf eine Art kontinuierlich verbessert, die jeder wahrnehmen kann und nicht erst herbeifantasiert werden muss. Die Esel sollen nur glauben, dass sie etwas bewirken, weil sie somit entschärft und ruhiggestellt sind. Die Verschiebung der Handlungsfähigkeit, raus aus der Materie ins metaphysische Phantasma, hat System. Sie stabilisiert die neoliberale Ordnung…