Es gibt Wörter, die klingen heroisch, sind aber längst zur Worthülse geworden. Antifaschismus zum Beispiel – das grosse, moralisch polierte Schild, hinter dem sich inzwischen alles versteckt: Vom überzeugten Demokrat bis zum Krawalltouristen mit Kapuze und Pflasterstein. Früher hiess Antifaschismus: Nie wieder Diktatur, nie wieder Rassenwahn, nie wieder Uniformzwang für den Geist. Heute heisst es oft: «Ich hab das richtige Profilbild auf Instagram.» Und wer etwas anderes denkt, ist natürlich – Achtung, Reizwort – «rechts».
Dabei ist Antifaschismus ursprünglich kein Verein, keine Szene und schon gar kein Dresscode. Es ist eine Haltung. Eine, die man leben kann, ohne in Telegram-Gruppen zu hocken oder sich auf Demos an Verkehrsampeln zu ketten. Eine, die sich nicht dadurch beweist, dass man sich selbst für moralisch überlegen hält, sondern indem man Freiheit auch dann verteidigt, wenn sie unbequem wird.
Die Antifa dagegen ist eine Bewegung – oder, je nach Perspektive, ein Zirkus. Dort werden Parolen recycelt wie Bierdosen und alles, was nach Staat riecht, ist automatisch Feind. Dabei wird ironischerweise der eigene Aktivismus oft mit denselben autoritären Reflexen betrieben, die man eigentlich bekämpfen will. Wer nicht mitmarschiert, ist «Teil des Problems». Das ist keine Revolution – das ist Politpädagogik mit Baseballmütze.
Und dann gibt es noch die Anarchisten – die ältesten Rebellen der Moderne, die sich von allen Gruppen gleichermassen genervt zeigen. Für sie ist Antifaschismus kein Verein, sondern Selbstschutz. Kein Banner, sondern Bewusstsein. Sie misstrauen Organisationen, besonders solchen, die Freiheit durch Zwang verteidigen wollen. Die Frage «Bist du Antifaschist oder Antifa?» ist also mehr als ein Meme. Sie ist ein Charaktertest. Kämpfst du gegen Faschismus, weil du das Prinzip der Unterdrückung ablehnst – oder, weil du selbst endlich mal Chef im Widerstand sein willst?
Denn so edel der Begriff klingt: Antifaschismus verliert seinen Sinn, wenn er zum Label einer Szene verkommt. Wer wirklich frei sein will, braucht keine Bewegung. Nur Rückgrat. Und das kann man leider weder drucken, noch auf Demos verteilen…

(via Organarchy)
ANZEIGE:
Du suchst nach dem einfachsten Weg, Bitcoin zu kaufen und selbst zu verwahren? Die Relai-App ist Europas erfolgreichste Bitcoin-App. Hier kaufst Du Bitcoin in wenigen Schritten und kannst auch Sparpläne einrichten. Niemand hat Zugriff auf Deine Bitcoin, ausser Du selbst. Relai senkt jetzt die Gebühr auf 1 %, mit dem Referral-Code REL105548 sparst Du weitere 10 %. (keine Finanzberatung). Disclaimer wg. EU-Mica-Regulierung: Die Dienste von Relai werden ausschliesslich für Einwohner der Schweiz und Italien empfohlen.
Psst, folge uns unauffällig!
«Dravens Tales from the Crypt» bezaubert seit über 15 Jahren mit einer geschmacklosen Mischung aus Humor, seriösem Journalismus – aus aktuellem Anlass und unausgewogener Berichterstattung der Presse Politik – und Zombies, garniert mit jeder Menge Kunst, Entertainment und Punkrock. Draven hat aus seinem Hobby eine beliebte Marke gemacht, welche sich nicht einordnen lässt.
Mein Blog war niemals darauf ausgelegt Nachrichten zu verbreiten, geschweige denn politisch zu werden, doch mit dem aktuellen Zeitgeschehen kann ich einfach nicht anders, als Informationen, welche sonst auf allen anderen Kanälen zensiert werden, hier festzuhalten. Mir ist dabei bewusst, dass die Seite mit dem Design auf viele diesbezüglich nicht «seriös» wirkt, ich werde dies aber nicht ändern, um den «Mainstream» zu gefallen. Wer offen ist, für nicht staatskonforme Informationen, sieht den Inhalt und nicht die Verpackung. Ich habe die letzten 2 Jahre genügend versucht, Menschen mit Informationen zu versorgen, dabei jedoch schnell bemerkt, dass es niemals darauf ankommt, wie diese «verpackt» sind, sondern was das Gegenüber für eine Einstellung dazu pflegt. Ich will niemandem Honig ums Maul schmieren, um auf irgendwelche Weise Erwartungen zu erfüllen, daher werde ich dieses Design beibehalten, denn irgendwann werde ich diese politischen Statements hoffentlich auch wieder sein lassen können, denn es ist nicht mein Ziel, ewig so weiterzumachen
Ich überlasse es jedem selbst, wie er damit umgeht. Gerne dürfen die Inhalte aber auch einfach kopiert und weiterverbreitet werden, mein Blog stand schon immer unter der WTFPL-Lizenz.
Es fällt mir schwer zu beschreiben, was ich hier eigentlich tue, DravensTales wurde im Laufe der Jahre Kulturblog, Musikblog, Schockblog, Techblog, Horrorblog, Funblog, ein Blog über Netzfundstücke, über Internet-Skurrilitäten, Trashblog, Kunstblog, Durchlauferhitzer, Zeitgeist-Blog, Schrottblog und Wundertütenblog genannt. Was alles etwas stimmt… – und doch nicht. Der Schwerpunkt des Blogs ist zeitgenössische Kunst, im weitesten Sinne des Wortes.
Um den Betrieb der Seite zu gewährleisten könnt ihr gerne eine Spende per Kreditkarte, Paypal, Google Pay, Apple Pay oder Lastschriftverfahren/Bankkonto zukommen lassen. Vielen Dank an alle Leser und Unterstützer dieses Blogs!