Oh, welch göttliches Schauspiel des 21. Jahrhunderts: die Drohnenoperette von Dänemark, ein orchestriertes Meisterwerk aus Angst, Fehlinformation und politischem Muskelzucken. Ein paar unidentifizierte Punkte am Himmel – und schon zittern ganze Königreiche, als wäre Odin persönlich mit einem russischen WLAN-Router vom Himmel herabgestiegen.

Game of Drones: 500 Drohnensichtungen, 0 Beweise

Akt 1: Das Land der leisen Panik
Die Dänen, sonst berühmt für Hygge, Hotdogs und eine beneidenswert stabile Pulsfrequenz, haben plötzlich das Zittern entdeckt. Man sieht keine Drohnen, aber man fühlt sie. Ja, das ist die neue Stufe des Fortschritts – Angst ohne Beweis, Terror ohne Täter, Sicherheit ohne Sinn. Die Regierung ruft: «Der hybride Krieg hat begonnen!» – und niemand wagt zu fragen, ob es vielleicht einfach ein paar gelangweilte Hobbyfilmer mit DJI-Drohnen waren, die ihre Akkus falsch eingeschätzt haben.

Akt 2: Das grosse Drohnen-Drama
Vier Stunden Stillstand in Kopenhagen. Ratlose Polizisten, Handyvideos, dramatische Stimmen – ein Hollywood-Drehbuch in nordischer Nüchternheit. Die Premierministerin bläst ins Horn der Hysterie, der Verteidigungsminister nickt pflichtbewusst: «Seit dem Zweiten Weltkrieg wurde unser Luftraum nicht mehr so verletzt!» Klar. Damals flogen Bomber, heute fliegen Plastikspielzeuge mit 4K-Kamera. Fortschritt nennt man das.
Währenddessen werden Fregatten in den Hafen geschickt, Radaranlagen aufgestellt, NATO-Generäle eingeflogen – und natürlich kommt auch ukrainische Expertise zum Einsatz. Man hilft sich ja gegenseitig im grossen westlichen Chor der Selbstbestätigung: «Wir sind bedroht! Russland, das Phantom der Lüfte, greift an!»

Akt 3: Die Angst verkauft sich gut
Niemand hat etwas gesehen. Niemand hat Beweise. Aber alle haben Angst. Und genau das ist das Ziel.
Man braucht heute keine Bomben mehr, um Länder in Panik zu versetzen – es reicht, wenn ein Politiker das Wort «hybrid» ausspricht. Plötzlich sind alle Experten. Drohnenabwehr! Cyberkrieg! Luftverteidigung! Jeder fühlt sich wie in einem NATO-Werbespot. Man kann fast das Rüstungsbudget wachsen hören – und das Geräusch klingt zufällig wie Kassenklingeln in Washington und Brüssel.

Akt 4: Die Mär vom guten Westen
Während die Dänen also in ihre Kaffeetassen zittern und nach Drohnenschatten suchen, rollen im Hintergrund die alten Propagandamaschinen an. Man kennt das Skript:

Erst der «hybride Angriff».
Dann die «russische Handschrift».
Dann der Ruf nach «mehr Verteidigung».
Und schliesslich der Griff ins Portemonnaie des Steuerzahlers.

Dass in derselben Woche zufällig beschlossen wurde, direkt neben dem Luftwaffenstützpunkt eine ukrainische Raketentreibstofffabrik zu bauen? Reiner Zufall, natürlich! So wie es auch purer Zufall ist, dass jeder geopolitische Skandal der letzten Jahre irgendwie Russland in die Schuhe geschoben wird – vom Stromausfall bis zur schlechten Netflix-Verbindung.

Game of Drones: 500 Drohnensichtungen, 0 Beweise

Akt 5: Die moralische Erpressung
Die Dänen helfen, weil man «Menschen in Not hilft». Wie rührend. Dass es dabei um Waffenlieferungen, militärische Produktionsstätten und geopolitische Machtspiele geht, wird in Watte verpackt – man spricht lieber von «Demokratieexport». Und wenn jemand Bedenken äussert, ist er gleich ein Agent Putins oder ein Freund des Bösen.

Die Lehrerin, die eine Drohne «gesehen» haben will, beschreibt sie als «gruselig mit Licht». Vielleicht war’s ein Stern. Vielleicht war’s ein Satellit. Vielleicht war’s einfach das kollektive Flackern der westlichen Selbsttäuschung.

Akt 6: Die Inszenierung der Ohnmacht
«Wir stehen nackt da», sagt der Bürgermeister – und hat recht, aber nicht so, wie er denkt.
Nackt, weil die Wahrheit längst keine Rolle mehr spielt.
Nackt, weil die Regierungen ihre Bürger lieber mit Angst kleiden, statt mit Aufklärung.
Nackt, weil die Demokratie zum Marketingevent für die Rüstungsindustrie geworden ist.

Und während die Dänen ihr neues «Sicherheitsprofil» in den Schulen planen, lernen die Kinder früh:
Frieden ist langweilig. Krieg verkauft sich besser.

Finale: Der Krieg, der keiner ist
Am Ende steht kein Angriff, kein Beweis, kein Täter – nur Schlagzeilen, Hysterie und der moralische Auftrag, sich weiter zu «verteidigen».
Die Drohnen? Unsichtbar.
Die Gefahr? Unbewiesen.
Die Angst? Echt – und damit das perfekte Werkzeug.

Das ist kein Krieg.
Das ist Theater mit militärischem Budget, ein Shakespeare-Stück auf NATO-Bühne, Regie geführt von den üblichen Verdächtigen: Medien, Ministerien und die unersättliche Industrie des ewigen Bedrohtseins.

Und während die Bevölkerung zittert, feiern die Kriegstreiber ihren grössten Triumph:
Sie haben es geschafft, dass man nicht mehr Beweise braucht – nur noch Glaube, Angst und Schlagzeilen.

Game of Drones: 500 Drohnensichtungen, 0 Beweise


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