9 Milliarden Franken – weg. Puff. Verdampft im Nebel der «Bundesbuchhaltung». Über zwanzig Jahre lang hat der Bundesrat einen Zaubertrick vorgeführt, für den selbst David Copperfield applaudiert hätte: Mehrwertsteuer-Gelder, die laut Verfassung brav in die AHV hätten wandern sollen, machten kurzerhand einen Abstecher in die Bundeskasse. Man nennt das im Volksmund «Veruntreuung», in Bern aber lieber «Umleitung». Klingt halt netter auf dem Papier.
Die Schadenssumme: 9,12 Milliarden. Zahlen, die wehtun. Doch keine Panik, es gibt ja die St. Galler Ständerätin Esther Friedli (SVP), die den Mut hatte, an dieses kleine «Missverständnis» zu erinnern. Ihr Vorschlag: Der Bund soll das Geld ab 2030 in zehn Jahren zurückzahlen. Revolutionär? Nein – einfach logisch. Was geschah? Der Ständerat winkte ab. Mit 35 zu 8 Stimmen. Offenbar gilt dort das Motto: Verantwortung ist was für andere, am besten für die Steuerzahler.
Und die Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (SP) höchstpersönlich? Natürlich «ausdrücklich dagegen». Verständlich, sonst könnte ja der Eindruck entstehen, dass Politik etwas mit Integrität zu tun hat. Man will schliesslich keine gefährlichen Präzedenzfälle schaffen.
Doch die Pointe ist ein Lehrstück in Schweizer Finanzakrobatik: Anstatt die unterschlagenen Milliarden zurückzugeben, beschloss man, die 13. AHV-Rente über höhere Mehrwertsteuern zu finanzieren. Bravo! Der Bürger zahlt also doppelt. Erst wurde ihm das Geld abgezweigt, jetzt darf er erneut in die Tasche greifen, um seine eigene Enteignung zu finanzieren. Man nennt das Fortschritt – oder im Fachjargon: Selbstbedienungsdemokratie.
Das Ganze wurde übrigens einst mit einer Meisterleistung politischer Rhetorik gerechtfertigt: «Der Bund beteiligt sich ja auch an der AHV, also darf er auch ein bisschen Geld behalten.» Logisch. Nach der Logik dürfte auch jeder Kassierer bei Coop täglich einen Fünfliber abzweigen, schliesslich hilft er ja beim Umsatz mit.
Friedli brachte es trocken auf den Punkt: Hätte man das Geld ordnungsgemäss zugewiesen, gäbe es heute Zins, Zinseszins – und einen AHV-Fonds, der sich selbst trägt. Doch statt Reue gibt’s Steuererhöhung.
In jedem anderen Land würde man das «Staatsbetrug» nennen. In der Schweiz nennt man es einfach: Politik mit menschlichem Antlitz – und leerem AHV-Topf.


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