Wenn es um Porno geht ist “Teen” einer der meistgesuchten Begriffe. Der Trend weg von Silikon und zurück zur Natürlichkeit hält in der Pornoindustrie schon länger an. Besonders angesagt sind Filme, in denen Amateur-Darsteller in harter Sex-Action zu sehen sind. Diese Vorlieben verlangen nach immer neuen Darstellerinnen, besonders gesucht sind jene zwischen 18 und 24 Jahren. Genau diese Berufseinsteigerinnen porträtiert die Dokumentation “Ateşli Kızlar Aranıyor“, die ab sofort auf bei Netflix zu sehen ist.
Nach “Hot Girls Wanted” dürfte so manchem Teen-Porn-Konsumenten die Lust auf sein geliebtes Porno-Genre vergehen. Die Dokumentation über die fünf jungen Frauen Tressa, Rachel, Jade, Karly und Michelle, die in der Pornoindustrie Fuss fassen wollen, zeigt die ungeschminkte, knallharte Realität in der Pornoindustrie. Sie zeigt die naiven Hoffnungen der Neudarstellerinnen und skizziert zerplatzte Träume. Gelockt vom vielen Geld, folgt für viele Frauen die grosse Ernüchterung. Darstellerin Tressa erzählt von der Ebbe auf ihrem Konto: “Ich habe in vier Monaten 25’000 Dollar verdient. Als ich die Pornobranche verliess, hatte ich nur 2000 Dollar auf meinem Bankkonto.” Grund dafür ist, dass die Newcomerinnen vom Make-up übers Outfit bis hin zu Reisen und medizinischen Tests alles selber berappen müssen.
Der Sex vor der Kamera macht nicht immer Spass, auch für die Gesundheit ist die Arbeit nicht gerade förderlich, gesteht Karly, die als Lucy Tyler vor der Kamera liegt: “Das kann nicht gut für dich sein, so viel Sex zu haben. Mit so vielen unterschiedlichen Leuten. Puh. Es ist krank, aber genau das ist mein Job.” Oft spülen sich die Frauen nach dem Dreh ihre Vagina unter der Dusche aus, was gesundheitlich bedenklich ist. Die Reinigung verhindert den natürlichen Reinigungsprozess des weiblichen Körpers. Tressa ist mit erst 19 Jahren wegen einer Vaginalzyste in Behandlung. Auslöser dafür: zu viel Sex. Aber die junge Frau kämpft wegen ihres Berufs nicht nur mit gesundheitlichen Problemen, auch ihre Beziehung ist durch ihre Tätigkeit belastet. Ihr Freund sagt in der Doku: “Die meisten meiner Freunde denken, dass ich sie nicht treffen sollte. Aber alles, was ich sehe, ist ein Mädchen, das etwas für sich erreichen wollte.”
Die Dokumentation feierte ihre Premiere am renommierten Sundance Festival und wurde sogleich mit Lob überschüttet. Die “New York Post” spricht von einem Meisterwerk, gar eine Oscar-Nominierung wird dem Film angedichtet.