Nachdem die Ehefrau von Jazz-Trompeter Danny Parker (Val Kilmer) bei einem Raubüberfall getötet wurde, gleitet er in die Drogenszene ab. Um sich seine Sucht zu finanzieren, arbeitet er als Spitzel für zwei korrupte Cops. Bei einem Deal mit dem durchgeknallten Drogenboss «Winnie Pooh» (Vincent D’Onofrio) will Danny ordentlich abkassieren…
All dies klingt nach einem typischen Loser-Drama, doch «The Salton Sea» ist einer dieser Filme, bei denen man vorher möglichst wenig über Inhalt und Story wissen und stattdessen die zahlreichen vertrackten Plot-Überraschungen geniessen sollte. Dass man in Filmen nicht zwangsläufig Klassiker zitieren muss, zeigt Nachwuchsregisseur D.J. Caruso, der in seinem Debüt vornehmlich Produktionen jüngeren Datums zum Vorbild zu haben scheint, Werke wie Memento, Die üblichen Verdächtigen oder Trainspotting kommen einem unweigerlich beim Betrachten dieses Films in den Sinn. Nicht gerade schlecht für einen Titel, der es aus unerklärlichen Gründen noch nicht einmal in die hiesigen Kinos geschafft hat und dennoch spielt «The Salton Sea» nicht in der selben Liga…
Mehrere Kultszenen finden sich in diesem Thriller, ich will aber nicht zuviel verraten und nenne somit nur zwei: Einmal die Ausführungen eines Drogenkumpels von Kilmer über den geplanten Raub der Ausscheidungen von Bob Hope (um diese bei Ebay zu versteigern), welche an Absurdität wohl kaum zu übertreffen ist und das von Winnie Pooh mit Tauben in einem Spielzeugauto minutiös nachgestellte Attentat auf JFK. Übrigens, einen echten Freund erkennt man daran, das er nicht lacht, wenn man ihn fragt wer JFK war…
Ein echter Geheimtipp! Wer einen gutbesetzten, intelligent konstruierten Thriller sehen möchte, ist mit «The Salton Sea» bedient.