Nico (Javier Bódalo) ist unbeholfen und hat ein Übergebiss und entspricht so nicht ganz der klassischen Vorstellung eines Frauenhelden. Da verwundert es auch nicht, dass er noch eine Jungfrau ist, obwohl er schon lange über 20 Jahre alt ist. Trotzdem gibt er sich entschlossen und holt sich eine Abfuhr nach der anderen ab. Aber heute, in dieser Silvesternacht, soll sich alles ändern und Nico seine Unschuld verlieren. Und tatsächlich trifft er zu später Stunde auf die deutlich ältere Medea (Miriam Martín), die ihn prompt zu sich nach Hause nimmt. Dort soll es endlich passieren – das erste Mal Sex! In seiner Geilheit übersieht Nico aber zahlreiche Warnsignale: Kakerlaken in der Bude? Egal! Eine versiffte Küche und ein Kelch voller Blut? Was tut man(n) nicht alles für ein wenig körperliche Intimität. Schon bald muss Nico feststellen, dass weit mehr auf dem Spiel steht, als nur seine Jungfräulichkeit…
Keine Nation dreht solch durchgeknallt abgefahrene Filme wie Spanien. Tatsächlich mutet Roberto San Sebastiáns vielfach preisgekröntes Regiedebüt an, als hätte Álex de la Iglesia «Rosemary’s Baby» durch den Fleischwolf gedreht und mit einer Prise fiesem Humor versetzt. Konsequent und ideenreich übertreten er und seine schmerzfreie Darstellerriege jegliche Ekel- und Tabugrenzen. Es wird gekotzt, gewichst und geblutet, was die Schläuche hergeben. Dabei reicht der Wahnwitz bis in den Abspann hinein.