Nachdem Phil Anselmo (ex-Pantera) am 22. Januar beim Dimebash in Hollywood auf der Bühne den Arm zum Hitlergruss erhoben und «White Power» ins Publikum gerufen hatte – angeblich eine Anspielung auf den Weisswein, den er Backstage trank – hat dazu nun Machine Head-Frontmann Robb Flynn eine Videobotschaft online gestellt. Robb bezeichnet Anselmo in diesem Video als «grossen Tyrannen», dessen Handlungen «verdammt falsch waren».
Der Machine Head-Sänger, der schon unzählige Male die Bühne mit Anselmo geteilt und live des Öfteren Pantera-Songs gecovert hat, geht weiter ins Detail: «Ich war beim Dimebash und kann versichern, dass es Backstage keinen Chardonnay oder Pinot Grigio gab. Das Einzige, was du, Phil Anselmo, getrunken hast, war Beck’s, deutsches Bier. Vielleicht kam ja da der Witz her? Habt ihr es verstanden? Deutsches Bier! White Power! Wahnsinnig witzig!» Flynn geht in folgendem, elfminütigen Video auch auf die Vergangenheit Anselmos ein und kritisiert, dass er selbst aber auch andere Musiker, Angehörige der Metal-Industrie sowie der Fanszene sich nicht eher zu ähnlichen Anlässen geäussert hätten. Er wolle nicht länger Teil dieses bezeichnenden Schweigens sein. Robb weiter dazu:
«And, you know, the crazy thing is that out of all the things that are being said, the majority of people are just, like, ‹Oh, give him a bro. Here comes the PC police now and social-justice team.› And, ‹You all just need to thicken your skin and stop being such pussies when somebody screams out ‹white power› and ’sieg heils.› ‹Liberal this› [and] ‹liberal that.› […] Only in the metal community is something like this so, so brushed off. If this was Chad from Nickelback, if this was Justin Bieber, if this was Tom Brady, if this was Lars f—ing Ulrich… heads would roll.»
Wenn solches Verhalten wie das von Anselmo beim Dimebash über Jahre hinweg geduldet werde, ja sogar darüber hinaus weiterhin ein Klima der Angst, Misstände anzusprechen, die Metalszene dominiere, wolle er nicht mehr Teil davon sein. In seinem Video kritisiert Flynn auch die Metalszene insgesamt: In keinem anderen Musikgenre sei ein Beschweigen solcher Vorfälle durch Mitmusiker und Szeneangehörige, bzw. das aktive Einfordern dessen durch eine grosse Anzahl von Fans, denkbar. Diese Zurückhaltung, eine «Ikone» zu kritisieren, aus Furcht zum Spassverderber oder Nestbeschmutzer gestempelt zu werden, müsse aufhören. Robb schliesst sein Statement mit den Worten: «Genug ist genug. Es gibt im Metal keinen Platz für so etwas […]. Goodbye, Phil Anselmo! Ich werde in meinem Leben nie wieder einen Pantera-Song spielen!»