Liebe Freunde der Gruft, ich kann euch dieses Video unter keinen Umständen vorenthalten, Dennis Leary hatte ich ja schon mit seiner Serie “Rescue me” hier in der Gruft, nun hier mit seiner ersten Standup Comedy Programm aus de frühen 90er “No Cure For Cancer”. Und darauf gibts den Guck-Befehl!
Dennis ist keine Kuh heilig und in seinem Live-Programm rechnet er mit so ziemlich allem ab, was “John Doe” (der amerikanischen Otto Normalverbraucher) lieb und teuer ist. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist in Learys bissigen Attacken bevölkert von “urbanite slobs”, welche “football, porno and books about war” mögen, die auf Behindertenparkplätzen parken, “while handicapped people make handicapped faces” und deren Idole erzreaktionäre Schauspieler und Regisseuren wie John Wayne und John Cassavetes sind. Waffenfetischismus, Hurra-Patriotismus, grenzenloser, rücksichtsloser Konsum, persönliche Sinnsuche auf der Therapeutencouch und ‘Bigger is better’-Denken: All das nimmt Leary gnadenlos aufs Korn und entlarvt politisch Korrektes als Auswüchse puritanischer Verklemmtheit und spiessbürgerlicher Doppelmoral.
Und all dies handelt Rampensau Denis Leary in einem Atem beraubenden Tempo ab, dass einem zunächst Hören und Sehen vergeht. Doch wer sich auf den Bühnen-Wüterich einlässt, entdeckt mit ihm einen Meister seines Fachs – gegen seinen aggressiven Witz wirken die plumpen Geschmacklosigkeiten eines Ingo Appelt oder Michael Mittermeier äusserst blass.
“No Cure for Cancer” bietet Satire für Fortgeschrittene und ist aktueller den je – Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme an Learys akustischer Tour de Force sind gute Englischkenntnisse, denn selbst wer des Englischen mächtig ist, wird sich die verbalen Maschinengewehrsalven sicherlich mehrfach anhören müssen, um auch wirklich jede Pointe mitzubekommen. And now, thank you, thank you and fuck you! Ich liebe Dennis Leary!
Aber vom Feinsten! Genial hast du diesen Clip gefunden!