Ausgerechnet mit der Europahymne beginnen die Freiberger «Tigre Alfa» ihr neues Album, aber sei’s drum, der Fünfer scheint nun mit «iDentity» seine eigene Identität gefunden zu haben. Mit dem dritten Album will man endlich so klingen, wie man es schon immer wollte. Waren Debüt und Nachfolger irgendwo zwischen «Iron Maiden» und «Queensryche» angesiedelt – was in den Fankreisen äusserst gut ankam – klingen «Alpha Tiger» auf „iDentity“ nach «Alpha Tiger». Die Band nennt das selbst: «die Komfortzone verlassen» und besser kann man es kaum umschreiben, denn hier wird deutlich mehr richtig als falsch gemacht. «Alpha Tiger» haben ihre eigene DNA gefunden.

Alpha Tiger - identità

Wenn man beim vorliegend Silberling unbedingt Querverweise ziehen möchte, kann man noch die Queensryche-Frühphase einbeziehen, als die Seattle-Metaller tatsächlich noch Metal gespielt haben. Auch erinnern die Vocals von Stephan Dietrich an Edguy, was aber sicherlich nicht die schlechteste Kritik ist. Der Frontmann ist derjenige, der offensichtlich am meisten an sich gearbeitet hat und so sattelfest singt wie noch nie, trotz permanentem Agieren in den höchsten Tonlagen. Kryptisch umschreiben lässt sich das Ganze als melodiengetriebener Metal, der sowohl spieltechnisch als auch kompositorisch die Grenzen zum Progressive Metal stets im Blick hat, aber nie überschreitet. «Alpha Tiger» sind Dirk Frei (Bass), David Schleif (Schlagzeug), Alexander Backasch (Gitarre), Peter Langforth (Gitarre) und Stephan Dietrich (Gesang).

Tigre Alfa

Bereits zum Beginn zeigt man eindeutig, dass man sich nicht mit halben Sachen zufrieden gibt. Der Opener «Lady Liberty» wurde bereits im Februar 2014 als eigenständige Single veröffentlicht und schon damals machte man deutlich, dass man dabei ist, seinen eigenen Stil zu entwickeln. Ein sehr gelungener Auftakt. Das folgende «Scripted Reality» glänzt durch sozialkritischen Text und etwas komplexeren Songstrukturen, doch leider fehlt etwas von der Spritzigkeit und Explosivität, die man bei «Lady Liberty» noch bekommen hat, die Riffs treffen aber voll ins Schwarze. Musikalisch hat man sich gefunden, die Jungs sind textlich gereift und versuchen heutige Missstände aufzuzeigen, statt Klischees zu bedienen.

Alpha Tiger - Lady Liberty (Ufficiale)
Alpha Tiger - Lady Liberty (Ufficiale)

Mit eher experimentellen Stücken wie «Long Way Of Redemption», dass mit Kastanietten sowie Keyboards und Synthesizer daher kommt, «We Won’t Take It Anymore», dass mehrstimmigen Passagen enthält und «Closer Than Yesterday», versucht man sich zu emanzipieren. «Shut Up & Think» mit Speed-Metal-Attitüde und «Revolution In Progress» mit seinem treibenden Anfang sind mitreissende Power-Hymnen und «This World Will Burn» ist ein Midtempo-Kracher wie er im Buche steht. An den Stärken vergangener Veröffentlichungen hat man nicht nur festgehalten, man hat sie ausgebaut! Die Riffs sind noch verspielter, die Refrains sind noch eingängiger und grosszügig mit Gangshouts und Mehrstimmigkeit angereichert und das Alleinstellungsmerkmal, die Stimme Stephan Dietrichs, rückt noch mehr in den Vordergrund.

Tigre Alfa

Im Vergleich zum Vorgänger klingt «iDentity» kompakter und mehr auf den Punkt gespielt. Anspruchsvoll arrangiert, aber jederzeit die Melodie als Ausgangspunkt, versehen mit sozialkritischen Texten, die Bands der 80er- und 90er-Jahre in nichts nachsteht. «Alpha Tiger» schaffen es, sowohl rasante, lupenreine Metal-Songs zu kreieren, lässig intensive Midtempo-Hits wie den Titeltrack oder den Ohrwurm „We Won’t Take It Anymore“ aus dem Ärmel zu schütteln oder durch eine im Bandkontext eher ungewöhnlich arrangierte Powerballade («Closer Than Yesterday») zu begeistern, ehe mit dem fast siebeneinhalb Minuten langen und abwechslungsreichen «This World Will Burn» das Album abgeschlossen wird.

Tigre Alfa

War bei den bereits veröffentlichten Alben immer der grösste Kritikpunkt, dass die Ursprünge und Einflüsse der Band zu offensichtlich das eigene Material formten, hat man nun nach drei Jahren einen eigenen Stil, eine eigene Identität entwickelt. «iDentity» ist produktionstechnisch auf dem neuesten Stand, Tommy Newton (welcher bereits Helloween’s legendäre «Keeper»-Alben produzierte) hat der Scheibe einen klaren, druckvollen, aber auch charmant-retro-orientierten Sound verliehen. Im Vergleich zum naiv-charmanten Debüt und «Beneath The Surface» wirkt der Sound ein ganzes Stück direkter und letztendlich auch wesentlich professioneller und zeigt, wie sich die Band mit unglaublicher Rasanz und Qualität weiterentwickelt hat. Man merkt sofort, dass man, was das Schreiben von Songs betrifft, einiges dazugelernt hat.

ALPHA TIGER - Non ce la faremo più (video ufficiale)
ALPHA TIGER - Non ce la faremo più (video ufficiale)

«Alpha Tiger» sind immer noch «Alpha Tiger», jedoch wirkt das neue Album wesentlich reifer und ausgeklügelter. An den Stellen, in welchen die Vorgänger noch zu aufgewühlt, zu unstrukturiert und zu energiegeladen waren, setzt «iDentity» an. Die Band bündelt auf diesem Album ihre Stärken und zeigt keine erkennbaren Schwächen. «iDentity» steht für 50 Minuten astreinen Heavy, Power und Speed Metal. Die fünf jungen Sachsen haben es (mal wieder) geschafft und werfen schon früh im neuen Jahr einen Anwärter für das Album des Jahres auf den Markt. Anders aber als beispielsweise Bands wie «Paradise Lost» oder «Metallica», die im Laufe ihrer Karriere musikalische Abzweigungen nahmen, an denen sie lieber der Hauptstrasse gefolgt wären, haben sich «Alpha Tiger» positiv weiterentwickelt. «Alpha Tiger» verdienen jede nur denkbare Unterstützung, einfach weil sie genau die Musik spielen, die sie lieben. Schon alleine das sollte Argument genug sein, um «iDentity» seine Lauscher und vielleicht auch seine Kohle zu schenken.

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Tracklist:

  1. Intro
  2. Lady Liberty
  3. Realtà scritta
  4. Lunga via di redenzione
  5. Identità
  6. Non lo accetteremo più
  7. Rivoluzione in corso
  8. Più vicino di ieri
  9. Zitto e pensa
  10. Questo mondo brucerà

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