Heute um 23:15 läuft auf SRF 2 der Film «Männer, die auf Ziegen starren» und basiert auf einem Buch des aus Wales stammenden Autors John Ronson aus dem Jahre 2004. Es ging um Nachforschungen der Armee, darüber wie man Konzepte der New Age Bewegung in Verbindung mit paranormalen Fähigkeiten nutzen kann, um so eine neue Art von Supersoldat zu erschaffen. Im Jahre 2009 entstand daraus dieser Film, der als lakonisch witzige Militärsatire mit Starbesetzung daherkommt.
Was war zuerst in der Welt: der Wahnsinn oder das Militär? Wer jetzt durch den genialen Titel neugierig geworden ist, kann sich auf tolle Darsteller freuen, vor allem Jeff Bridges und George Clooney und einen herrlich bizarren Einstieg. Der Figur, welche Ewan McGregor verköpert wurde vom Drehbuchautor jede Menge Selbstironie in den Text geschrieben, doch leider bleibt Kevin Spacey in der Darstellung seiner Nebenrolle etwas blass. Regisseur Grant Heslov baut seine Satire auf einen Tatsachenbericht. So soll die US Army schon während des Vietnamkrieges ein Spezialkommando gegründet haben, das mittels transzendentaler Meditation «Überkrieger» ausbildete. Die Erfahrensten hatten angeblich die Fähigkeit, mittels Willenskraft durch Wände zu gehen und Ziegen durch blosses Anstarren zu töten. Die Handlung ist weder Fisch noch Vogel, für eine (bizarre) Militärsatire sind die Absurditäten nicht konsequent genug über die gesamte Dauer des Films durchgezogen, für eine «ernste» Satire oder Militärkritik ist der Film zu schräg und gleichzeitig die Handlung nicht klar genug erkennbar. Doch sind auch gewisse Ähnlichkeiten zu Klassikern des Genres wie etwa Robert Altman’s «MASH» oder Mike Nichols «Catch-22» zu erkennen. Wer also skurrile Komik mag sollte sich den Film ansehen, er hält auf jeden Fall etliche Schmunzler bereit…
Wie weit das Militär in Sachen Schwachsinn zu gehen bereit ist, erfährt Reporter Bob Wilton (Ewan McGregor), als er auf der Suche nach einem Knüller im Irak auf den abgewirtschafteten Exsoldaten Lyn Cassady (George Clooney) stösst. Dieser will in den 1980er-Jahren eine Ausbildung zum paranormalen US-Supersoldaten genossen haben – und ist von seinen «Jedi-Kräften» felsenfest überzeugt – so überzeugt, dass er sich, Bob im Schlepptau, auf privater Mission quer durch den Irak schlägt. Vermisst wird nämlich sein einstiger Ausbildner, Bill Django (Jeff Bridges). Lyn enthüllt ihm auf einer Reise quer durch das irre Kurdistan die Geschichte der «New Earth Army», einer US-Spezialeinheit für paranormale Kriegsführung. Dies wiederum ist vor allem die Story von Bill Django, der während eines Einsatzes in Vietnam erleuchtet wird. Seitdem arbeitet er mit Unterstützung der US Army daran, die Kriegsführung mittels New-Age-Techniken zu revolutionieren. Spirituelle Nackt-Erfahrungen im Whirlpool sind dabei nur der Anfang. Später schreibt er das Manifest für eine New Earth Army und jetzt – mittlerweile sind die 80er Jahre angebrochen – macht er so richtig ernst. Einige Auserwählte, unter ihnen auch Lyn Cassady, werden zu «Supersoldaten» ausgebildet, die schliesslich – wenn sie den Status eines Jedi-Ritters erreicht haben – fähig sein sollen, wie ein Baum auszusehen, wenn sie in einem Baum sitzen oder aber Hamster und Ziegen allein durch konzentriertes Anstarren zu töten.