«Amateur Teens» von Regisseur Niklaus Hilber (45, «Cannabis – Probieren geht über Regieren») wirft Fragen auf: Ist unsere Jugend wirklich so fies und versaut? Ist es normal, dass 14 Jährige ständig Sex im Kopf und ihr Smartphone in der Hand haben? Für seine Recherchen hat der Regisseur ein halbes Jahr lang mit zwei Sekundarklassen zusammen gearbeitet, mit den Schülern über Social Media und den ersten Sex diskutiert. «Ich war überrascht, welche Erfahrungen sie bereits gemacht haben», fasst er zusammen. «Ich habe Geschichten gehört, die sogar weitaus tragischer waren als jene im Film.» Mit «Amateur Teens» wolle er die Zuschauer aufrütteln und zu einer Auseinandersetzung zwingen. «Ich beschreibe eine Welt, die Erwachsenen weitgehend verschlossen bleibt – die Welt der Teenager und ihre Art, sich in den Social Media zu präsentieren.»
Erzählt wird die Geschichte der 14-jährigen Lara, die in eine neue Klasse kommt und sogleich zur Zielscheibe von Oberzicke Milena und ihrer Clique wird. Klar, Lara hat auch nur 42 Facebook-Freunde. «So ein Opfer, voll asozial», urteilen sie die Mädchen. Und dann ist Lara untenrum auch noch unrasiert. Ein Nacktfoto mit der Überschrift «Taliban-Girl» wird über Whatsapp verbreitet, Lara ist am Boden zerstört. Erst als sie an einer Party mit fünf Jungs gleichzeitig Sex hat, wird sie plötzlich zur gefeierten Heldin.