Der Sound aus Roman Camenzinds Schmiede «Hitmill» soll gut gemachter, geschliffener Pop sein, der keinem wehtut. «Es Truckli voll Liebi» oder «mir fired Wiehnacht mittenand» läuft aber dermassen aufdringlich an jeder Ecke, dass es noch soweit kommt und jemand Amok läuft, weil er sich schlicht der (schlechten) Dauerberieselung nicht entziehen kann. Man denke an den Volksmusik-Rap von Bligg, an den Chanson-Rap von Stress oder den Bio-Rap von Sons Of Nature, mit welchem Coop schon vor drei Jahren sein Naturaplan-Label beworben hat. Oder diesen Sommer dieses unsägliche «Momento» und man weiss wieder einmal, warum man sich den Massenmedien nur bedingt hingibt und warum man kein Radio hört (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Genau. Klingt alles gleich. Den letzter genannten konnte man sich entziehen, die beiden Weihnachtshymnen laufen überall. Die Musik hat ihre Bedeutung verloren, durch die Dauerberieselung. Für die jungen Leute hat die Musik daher auch nicht mehr die selbe Bedeutung wie für meine Generation, als sie Symbol war für die Rebellion gegen das Establishment und die verknöcherten Strukturen war. Der Trend geht weiter Richtung Hirnwäsche und «Brave New World». Hallelujah!