Mit seinem neue Album “The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Celebration Dispenser” knüpft Rob Zombie an alte Stärken an. Rob Zombie stand mal sehr hoch im Kurs, zumindest bei mir, denn “Hellbilly Deluxe” war damals im Jahre 1998 einfach grossartig. Danach hat mich leider kein Album des wilden Industrial-Schaffers mehr wirklich in seinen Bann gezogen. Abseits seiner Musik konnte er mich als Regisseur stets immer wieder überzeugen, was wohl zur Folge hatte, dass ich sein kreatives Treiben immer verfolgt habe. Wenn auch mit dem Fazit, dass seine Musik für mich etwas in die Belanglosigkeit abrutschte. Mit “The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Celebration Dispenser” oder kurz “TEWAWSOCD” ist er aber auch musikalisch wieder voll am Drücker und zeigt, was er so drauf hat!

Album Review: Rob Zombie - The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Celebration Dispenser

Bei jedem Album seit “Hellbilly Deluxe” war immer wieder der ein oder anderen Song enthalten, der wirklich gut war, aber an diese Zeiten oder gar an Alben von White Zombie vermochte der Meister leider nicht mehr anzuknüpfen. Mit “TEWAWSOCD” war aber nicht zu rechnen, denn damit zeigt Rob Zombie allen Ungläubigen den Stinkefinger und verpasst ihnen einen solchen Schlag, von dem man sich nicht so schnell erholen wird. “The Last Of The Demons Defeated” ist eine 90-sekündige Einleitung, die klar macht, was Zombie mit seinem Schaffen ausdrücken will. Schwere Gitarren, freaky, creepy Klänge und die hohe Kunst des Industrial liegen schwer auf und machen sofort klar, Rob Zombie hat seine Pfade nicht verlassen. Dem Horror war der Mann bekanntlich nie abgeneigt und was sich mit dem zweiten Song “Satanic Cyanide! The Killer Rocks On!” offenbart, ist ein Horrorfilm im positivsten Sinne. So verhalten der Song auch starten mag, so drückend und morbide entwickelt er sich über seine Laufzeit hinweg. Die Balance zwischen wirren Klängen, Zombies eindringlichem Gesang und brachial lärmenden Wänden fasziniert. In den 2:58 Minuten zaubert Zombie auch noch sanfte Elemente aus dem Hut, welche sich in den ansonsten so rüden Songs perfekt einbinden.

Album Review: Rob Zombie - The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Celebration Dispenser

“The Life And Times Of A Teenage Rock God” dagegen hat nur das Ziel zu schocken. Man fühlt sich beklemmt, bedroht und sieht dem Bösen geradezu ins Gesicht. Gewisse Parallelen zu Rammstein und ihrem Hit-Album “Sehnsucht” sind nicht von der Hand zu weisen, Plagiatsvorwürfe werden aber sicherlich nicht aufkommen. “Well, Everybody’s Fucking In A U.F.O.” war bereits als Vorabsingle zu hören und so skeptisch ich damals der Nummer gegenüber stand, so gut verstehe ich nun diesen Song. Er repräsentiert das Album meisterlich und im Gesamtkontext wirkt er als beste Wahl für eine Single. “A Hearse Overturns With The Coffin Bursting Open” stellt ein Interlude dar, welches Zeit zum Atmen lässt. Der instrumentale Track wirkt geradezu fragil in den Reihen der Songs dieses Albums. Wenn Zombie zu einer Akustik-Gitarre greift und sich zerbrechlich zeigt, muss man sich die Frage stellen, ob hinter dem Raubein vielleicht doch ein kleiner Romantiker steckt. Mit “The Hideous Exhibtions Of A Dedicated Gore Whore” zelebriert man die Freizügigkeit der Worte. Wer Nachhilfe benötigt, was anstössiges Vokabular betrifft, kann sich hier seine Gratisstunde abholen und dies untermalt mit einer Hammond-Orgel! “Medication For The Melancholy” peitscht dann wieder nach Vorne und zeigt die Zielstrebigkeit seines Schaffens, “Get Your Boots On! That’s The End Of Rock And Roll” hat schon Party-Charakter und “Super-Doom-Hex-Gloom Part One” offenbart sich als kompaktester Song des insgesamt 12 Track starken Albums. Aber auch Doom kann Rob Zombie umsetzen, wie “Wurdalak” zeigt. Wo blanke Zerstörung und grenzenloses Chaos herrscht, da fühlt sich dieser Mann zuhause.

Rob Zombie - Well, Everybody's Fucking In A U.F.O. (Explicit) (Lyric Video)
Rob Zombie - Well, Everybody's Fucking In A U.F.O. (Explicit) (Lyric Video)

Druckvolle Gitarren treffen auf hämmernde Drums, Mickey Mouse passt gut zu gregorianischen Gesängen (“Satanic Cyanide”), Electronica-Einsätze beissen sich nicht mit Akustikgitarren, Moshpit auf dem Dancefloor und immer wieder lockern lyrische Passagen das Rock-Gewitter auf. Die bewusst erzeugten Höhen und Tiefen, die elektronischen Untermalungen und der überzeugende Kopf des Projekts machen das Album zu einem Meisterwerk, das den Kampf mit dem letzten sehr erfolgreichen Studioalbum ohne Probleme aufnehmen kann! “The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Celebration Dispenser” ist ein faszinierendes Werk, welches Einblicke in das Hirn von Rob Zombie gewährt. Genie und Wahnsinn gehen meist einher, heisst es so schön und dem kann man sich nach dieser kruden und schrägen musikalischen Irrfahrt nur anschliessen. Wo andere Bands und Musiker zum Ende eines Rillenträgers öfters an Qualität verlieren, kann ich nur sagen, dass insbesondere die 2. Hälfte des Werkes teuflisch gut ist. Ein Album, welches zu den besten dieses Mannes gehört, wenn nicht sogar sein bestes Werk darstellt.

Tracklist:

  1. The Last Of The Demons Defeated
  2. Satanic Cyanide! The Killer Rocks On!
  3. The Life And Times Of A Teenage Rock God
  4. Well, Everybody’s Fucking In A U.F.O.
  5. A Hearse Overturns With The Coffin Bursting Open
  6. The Hideous Exhibitions Of A Dedicated Gore Whore
  7. Medication For The Melancholy
  8. In The Age Of The Consecrated Vampire We All Get High
  9. Super-Doom-Hex-Gloom Part One
  10. In The Bone Pile
  11. Get Your Boots On! That’s The End Of Rock And Roll
  12. Wurdalak

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